Apotheke statt Drogerie: Im niedersächsischen Syke zieht Apotheker Harro Kunz in eine ehemalige Schlecker-Filiale. Seit 40 Jahren gibt es die Schlossapotheke am jetzigen Standort, jetzt soll sie 130 Meter die Hauptstraße hinauf neu eröffnet werden. Die Schlecker-Pleite ist für Kunz ein Glücksfall, denn in den alten Räumen könnte er die Vorgaben von Gesetzgeber und Krankenkassen kaum erfüllen.
„Es ist ein altes Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, mit vielen Treppenstufen, tragenden Zwischenwänden und einer kleinen Offizin“, beschreibt Kunz seine Schloss-Apotheke. Um sich an den neuen Hilfmittellieferverträgen einiger Kassen zu beteiligen, müsse er aber beispielsweise über eine behindertengerechte Toilette und einen Beratungsraum mit Liege verfügen, so der Apotheker.
Jetzt werde alles besser, ist Kunz überzeugt: „In dem Schleckergebäude gibt es einen 270 Quadratmeter großen Raum ohne Zwischenwände, den wir großzügig einrichten können.“ Im Obergeschoss gibt es außerdem Räume, die Kunze für Büros und Mitarbeitergespräche, aber auch für Patientenveranstaltungen nutzen will. „Das wird eine sehr gute Sache“, freut sich der Apotheker.
Auf die Schlecker-Räume hat Kunz schon länger ein Auge gehabt. Das es jetzt klappt, sieht er als Glücksfall. „Die Idee bestand schon seit mehreren Jahren, aber jetzt läuft der langfristige Mietvertrag für die alten Räume aus.“ Derzeit steckt Kunz mitten in der Bauplanung, bis Ende des Jahres muss der Umzug abgeschlossen sein.1973 hatte Kunz die Schloss-Apotheke in Syke gegründet, vor zwei Jahren kam die etwa 500 Meter entfernte Bären-Apotheke als Filiale dazu – aus Kunz' Sicht eine ideale Kombination, da beide Zentren von Syke abgedeckt werden. Seit etwa anderthalb Jahren gehören die beiden Apotheken zu der Anzag-Kooperation Vivesco. Inzwischen hat Kunz 29 Mitarbeiter, darunter fünf Apothekerinnen.
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