Marktcheck testet Versandapotheken Nadine Tröbitscher, 14.03.2017 15:26 Uhr
Versandapotheken – sind Preise und Beratung besser als in der Apotheke vor Ort? Mit dieser Frage beschäftigt sich um 20:15 Uhr die SWR-Sendung „Marktcheck“. Die Reporten machen den Test zu Preis, Beratung und Service im Vergleich zur klassischen Apotheke. Laut Magazin kaufen mehr als 40 Prozent der Deutschen ihre Medikamente und andere apothekenübliche Waren in der Versandapotheke.
Weitere Themen sind „Todesfalle Kohlenmonoxid: Wo das gefährliche Gas überall lauert“, „Urlaubs-Mafia: Wenn‘s die gebuchte Ferienwohnung gar nicht gibt“, „Sekt versus Champagner: Ist die teure Prickel-Brause wirklich leckerer?“, „Frühjahrs-Check fürs Auto: Was muss sein, was kann man sich sparen?“ und „Marktcheck-Tipp Woche: Tüten verschließen“.
Erst im Januar zeigte das SWR-Fernsehen im Rahmen seiner „Landesschau Rheinland-Pfalz“ einen Beitrag zum Thema Versandhandel mit Arzneimitteln. Verbraucher wurden darüber informiert, wie sie ihre Medikamente im Internet bestellen können und wer tatsächlich vom Versandhandel profitiert.
Generell dürften auch niedergelassenen Apotheken Versandhandel betreiben, vorausgesetzt dieser sei bei der entsprechenden Behörde beantragt worden, so der Beitrag. Konkurrenz komme jedoch aus dem Ausland: Internetapotheken aus Großbritannien, Island und den Niederlanden dürften ebenfalls Medikamente nach Deutschland versenden. Tschechische Apotheken dürften keine verschreibungspflichtigen Arzneimittel versenden und schwedische keine OTC-Produkte. Eine Preisbindung gelte seit vergangenem Jahr für die EU-Versender nicht mehr, erklärten die Autoren.
Der Groll der deutschen Vor-Ort-Apotheken sei groß, denn meist seien Internetapotheken günstiger. So zahlten Verbraucher kein Porto, wenn sie ein Rezept einlösen, und erhielten zusätzlich noch einen Rabatt, wie am Beispiel von DocMorris aufgeführt werde. Würden OTC-Produkte bestellt, variiere die Freigrenze für Porto zwischen 10 und 20 Euro. Nach etwa ein bis vier Tagen sei die Ware da.
Diskutiert wurde in der Sendung auch die Beratungspflicht. Kunden stehe zwar ein beratender Apotheker zur Verfügung, dieser sei jedoch nur telefonisch zu erreichen. Rufe der Patient also nicht an, finde auch keine Beratung statt. Gerade ältere Kunden scheuten sich noch, den unpersönlichen Service in Anspruch zu nehmen.
Laut Experten lohne sich der Versandhandel für chronisch Kranke, so das Fazit des Beitrags. Großbestellungen würden mit einem hohen Rabatt belohnt, Patienten könnten so sparen. Für die akute Versorgung sei jedoch weiterhin eher die Vor-Ort-Apotheke geeignet. Laut Bericht können seriöse Versandapotheken eine Alternative zu niedergelassenen Apotheken sein. Vor allem rezeptfreie Medikamente seien im Netz günstiger, hieß es. Dass sich die deutschen Apotheken derzeit im Nachteil sehen und auf eine neue gesetzliche Regelung hoffen, wurde jedoch nur kurz angeschnitten.