TV-Tipp

SWR: Kunststoffkügelchen statt OP

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Berlin -

Der SWR zeigt am Mittwoch eine neue Therapiemöglichkeit für Myome und Prostatavergrößerung. Unter dem Titel: „betrifft: Verödung statt Operation“ wird der Beitrag um 20.15 Uhr zu sehen sein.

Myome sind gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut. Etwa die Hälfte aller Frauen zwischen 30 und 50 Jahren leidet unter den oftmals zufällig entdeckten oder stark blutenden und zum Teil heftig schmerzenden gutartigen Tumoren. Neben der Entfernung der Gebärmutter eignet sich die Embolisation als Therapie gegen die Wucherungen. Mit Hilfe winzig kleiner Plastikkügelchen werden die versorgenden Blutgefäße verstopft.

Seit einiger Zeit wird die Embolisation auch zur Therapie der gutartigen Vergrößerung der Prostata angewendet. „betrifft“ stellt die Methode vor und begleitet Männer, die dank der Verödung eine beschwerdefreie Zeit haben.

Die Prostata-Embolisation stellt eine Alternative zu den herkömmlichen Therapiemethoden wie Resektion oder Arzneimittelgabe dar. Die Behandlungsmethode ist kein operativer Eingriff und bedarf lediglich eines kurzen stationären Aufenthalts. Ein Inkontinenz-Risiko gebe es nicht.

Der Eingriff kann unter einer örtlichen Betäubung vorgenommen werden. Über die Leistenarterie wird ein Katheter bis in die Prostataarterie vorgeschoben. Über diesen Zugang werden kleine Kunststoffpartikel mit einer Größe von 0,3 bis 0,5 mm in die Prostataarterie geleitet und und die versorgenden Blutgefäße verschlossen. Die Partikel werden solange eingebracht, bis der Blutfluss gestoppt ist. Anschließend wird ein Druckverband angelegt und dem Patienten für mehrere Stunden Bettruhe verordnet.

In Folge der Embolisation ist die Blutversorgung der Prostata vermindert und die Drüse verkleinert sich. Dieser Vorgang kann Wochen oder Monate andauern. Patienten verspüren eine erste Verbesserung der Beschwerden frühestens eine Woche nach dem Eingriff.

Die meisten Berichte zu dem Verfahren stammen aus Südamerika. In Brasilien wurden bereits vor einigen Jahren die ersten Patienten mit der Embolisation behandelt. Die Lebensqualität habe sich bei etwa 95 Prozent der Betroffenen etwa drei Monate nach dem Eingriff verbessert.

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