Am Donnerstag um 18.45 Uhr zeigt das SWR Fernsehen im Rahmen seiner „Landesschau Rheinland-Pfalz“ einen Beitrag zum Thema Versandhandel mit Arzneimitteln. Verbraucher sollen darüber informiert werden, wie sie ihre Medikamente im Internet bestellen können und wer tatsächlich vom Versandhandel profitiert. Internet- oder Vor-Ort-Apotheke, wer darf was?
Generell dürften auch niedergelassenen Apotheken Versandhandel betreiben, vorausgesetzt dieser wurde bei der entsprechenden Behörde beantragt, so der Beitrag. Konkurrenz komme jedoch aus dem Ausland. Internetapotheken aus Tschechien, Großbritannien, Island, Schweden und den Niederlande dürften ebenfalls Medikamente nach Deutschland versenden. Tschechische Apotheken dürften allerdings keine verschreibungspflichtigen Arzneimittel versenden und schwedische keine OTC-Produkte. Eine Preisbindung gilt seit vergangenem Jahr für die EU-Versender nicht mehr, erklären die Autoren.
Der Groll der deutschen Vor-Ort-Apotheken sei groß, denn meist sind die Internetapotheken günstiger und werben mit Rabatten. So zahlten Verbraucher kein Porto, wenn sie ein Rezept einlösen und erhielten zusätzlich noch einen Rabatt, wie am Beispiel von DocMorris aufgeführt wird. Würden OTC-Produkte bestellt, variiere die Freigrenze für Porto zwischen zehn und zwanzig Euro. Nach etwa ein bis vier Tagen sei die Ware da.
Diskutiert wird in der Sendung auch die Beratungspflicht. Kunden stehe zwar ein beratender Apotheker zur Verfügung, dieser sei jedoch nur telefonisch zu erreichen. Ruft der Patient also nicht an, findet auch keine Beratung statt. Gerade ältere Kunden scheuten sich noch, den unpersönlichen Service in Anspruch zu nehmen.
Laut Experten lohne sich der Versandhandel für chronisch Kranke, so das Fazit des Beitrags. Großbestellungen würden einen hohen Rabatt versprechen und so könnten die Patienten einiges sparen. Für die akute Versorgung sei jedoch weiterhin eher die Vor-Ort-Apotheke geeignet. Laut Berichterstatter könnten seriöse Versandapotheken eine Alternative zu niedergelassenen Apotheken sein. Vor allem rezeptfreie Medikamente seien im Netz günstiger, heißt es. Dass sich die deutschen Apotheken derzeit im Nachteil sehen und auf eine neue gesetzliche Regelung hoffen, wird jedoch nur kurz angeschnitten.
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