Depressionen

Suizid nach Schlaganfall APOTHEKE ADHOC, 07.09.2012 11:18 Uhr

Berlin - 

Knapp 270.000 Menschen erleiden in Deutschland pro Jahr einen Schlaganfall. Etwa 100 Betroffene scheiden nach ihrem Anfall freiwillig aus dem Leben. Das geht aus einer Schätzung der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hervor. Auslöser für den Suizid ist die so genannte „Post Stroke Depression“ (PSD), die sich nach einem Schlaganfall entwickeln kann.

„Die Depression ist eine der häufigsten Folgen des Schlaganfalls“, sagt der Berliner Neurologe Professor Dr. Darius Nabavi, Vorstandsmitglied der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Man gehe davon aus, dass rund ein Drittel aller Schlaganfall-Patienten von PSD betroffen ist.

Nabavi zufolge führen schwere Schlaganfall-Folgen wie die Aphasie (Sprech- und Sprachverständnisstörungen) vermehrt zu Depressionen. „Doch gerade diese Patienten sind mit psychotherapeutischen Methoden noch schwerer erreichbar“, sagt er. Wie viele Menschen aufgrund eines Schlaganfalls freiwillig aus dem Leben scheiden, sei konkret nicht ermittelbar. Die Zahl von etwa 100 Suizid-Opfern jährlich ist eine Schätzung der Deutschen Schlaganfall-Hilfe auf der Basis von epidemiologischen Daten.