Die Hilfsorganisation Help weist anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni mit Sorge auf die steigende Zahl von Cholera-Erkrankungen im Südsudan hin. Nach Angaben der Weltgesundheitsbehörde WHO traten in der Hauptstadt Juba bis Anfang Juni rund 1700 Krankheitsfälle unter Inlandsvertriebenen auf, die sich vor den ethnischen Konflikten zwischen Dinka und Nuer auf ein Gelände der Vereinten Nationen (UN) in der Hauptstadt gerettet hatten.
„Wir befürchten, dass sich die Cholera während der Regenzeit auch in Vertriebenenlagern wie Mingkaman verbreitet. Dann droht Gefahr durch eine Epidemie“, sagte Help-Projektreferent Fabian Nolde. Das Lager Mingkaman im Bundesstaat Lakes ist derzeit mit 90.000 Binnenflüchtlingen eines der größten Vertriebenenlager im Südsudan.
Die UN haben Help um Mithilfe gebeten, um die Ausbreitung der Krankheit dort zu verhindern. Zur Verbesserung der hygienischen Bedingungen im Camp verteilen Help-Mitarbeiter Seife und Wasserkanister, errichten Latrinen und führen Hygieneschulungen durch. Bereits seit einigen Monaten läuft der Bau von Brunnen, um die Wasserversorgung für die Familien im Lager und den umliegenden Dörfern zu verbessern.
„Insbesondere Frauen und Kinder sind durch die Strapazen der Flucht oftmals so geschwächt, dass sie nur geringe Widerstandskräfte haben. Die Cholera stellt erneut eine akute Bedrohung für ihr Leben dar“, sagte Nolde.
Help ist seit 2011 im Südsudan aktiv, insbesondere in den Bereichen Ernährungssicherung, Nothilfe und Gesundheitsversorgung. Wegen ethnischer Konflikte kam es in den letzten Monaten zu schweren Gewaltausbrüchen, die unzählige Menschen zur Flucht im eigenen Lande zwangen.
Die Zahl der Binnenvertriebenen im Südsudan wird von der UN derzeit auf mehr als eine Million Menschen geschätzt. Insgesamt benötigen rund vier Millionen Menschen humanitäre Hilfe.
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