Südafrika

100 psychisch Kranke nach Verlegung gestorben

, Uhr aktualisiert am 01.02.2017 13:36 Uhr

In Südafrika sind mindestens 94 psychisch kranke Patienten nach ihrer Verlegung aus einem Krankenhaus zu billigeren und überforderten privaten Anbietern gestorben. „Das ist eine vorläufige Zahl, es könnten noch mehr Opfer sein“, sagte Experte Malegapuru Makgoba in Pretoria bei der Vorlage eines Untersuchungsberichts zu der Todesserie des vergangenen Jahres. Nur eine Person sei den Folgen einer psychischen Erkrankung erlegen, wie Makgoba der örtlichen Nachrichtenagentur ANA zufolge weiter erklärte. Die Behörden hatten bislang von 36 Toten gesprochen.

Die Gesundheitsministerin der betroffenen Provinz Gauteng, Qedani Mahlangu, erklärte ihren Rücktritt. Um Kosten zu sparen, hatte Gauteng den langjährigen Vertrag mit einer privaten Klinik aufgekündigt und mehr als 1000 psychisch kranke Patienten dann von März bis Dezember zur Behandlung auf private Organisationen verteilt.

Aber keine der 27 Einrichtungen habe dafür eine Lizenz gehabt, wie Makgoba erklärte. Sie hätten weder die Kompetenz noch die Ressourcen für die Behandlung der Patienten gehabt, heißt es in dem Untersuchungsbericht. Die Aufkündigung des Vertrags mit der etablierten Klinik und die rasche Verlegung sei „chaotisch“ und „übereilt“ gewesen. Die Provinz Gauteng umfasst unter anderem die Hauptstadt Pretoria und die Wirtschaftsmetropole Johannesburg.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Dicke Kindern werden zu dicken Erwachsenen
Abnehmspritze auch für Kinder?
Mehr aus Ressort
Überfall auf Hamburger Apotheke
Maskierter Räuber entkommt mit Bargeld

APOTHEKE ADHOC Debatte