Süchtiger stirbt an Milzbrand

Ein Heroinsüchtiger ist in Bayern an Milzbrand gestorben. Den bayerischen Gesundheitsbehörden wurden zwei Milzbrandfälle bei Drogenabhängigen aus dem Raum Regensburg gemeldet. Die beiden Süchtigen haben sich vermutlich Heroin gespritzt, das mit Milzbranderregern verunreinigt gewesen sein soll, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mitteilte. Nach einem fiebrigen Infekt seien Milzbranderreger im Blut nachgewiesen worden.

Das mit den Bakterien verunreinigte Heroin stammt vermutlich aus Großbritannien. In der dortigen Drogenszene kursiere seit 2009 entsprechend belastetes Heroin, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Bis zum Jahresende 2010 hatten sich demnach in Großbritannien 52 Heroinabhängige mit Milzbranderregern infiziert, 17 von ihnen starben.

In Deutschland sind daran bisher fünf Drogenabhängige erkrankt, zwei von ihnen hätten nicht überlebt. Der gefundene Milzbranderreger sei identisch mit dem in Großbritannien entdeckten Erregerstamm.

In Mitteleuropa ist die Krankheit sehr selten. Auslöser sind Bakterien. Falls die Krankheit rechtzeitig erkannt wird, kann Milzbrand mit Antibiotika behandelt werden. Meist infizieren sich Menschen aus Risikogruppen wie Bauern, Tiermediziner und Schlachthofarbeiter.