Wissenschaftler der Universität Frankfurt (Oder) wollen dafür sorgen, dass Arzt und Patient künftig besser miteinander ins Gespräch kommen. In einem berufsbegleitenden Studiengang sollen ausgebildete Mediziner Fähigkeiten der „sprechenden Medizin“ erlernen, sagte der Kulturwissenschaftler Hartmut Schröder am Freitag in Frankfurt. „Auch Worte haben einen gewissen Stellenwert in der Heilung“, erklärte er. Auf dem Studienplan kämen auch Naturheilverfahren, ethische Fragen und der Blick auf Medizin in anderen Kulturkreisen.
Das nach Angaben der Hochschule bundesweit einzigartige Studienangebot solle im April 2008 offiziell vorgestellt werden und im selben Jahr an den Start gehen. Kulturwissenschaftler, Mediziner, Juristen und Ökonomen gründeten dazu am Freitag ein Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften an der Europa-Universität Viadrina. Der gebührenpflichtige Studiengang führe in zwei bis drei Semestern berufsbegleitend zum Master of Arts.
„Wir wollen mit dem Patienten mehr Zeit verbringen und unsere fünf Sinne benutzen“, sagte das Beiratsmitglied Klaus Küstermann, der Präsident der Internationalen Gesellschaft für Biologische Medizin. Kommunikation mit dem Patienten komme in der täglichen Praxis zu kurz. Dass die Viadrina keine medizinische Fakultät besitze, sei kein Nachteil, sagte Schröder. Das „Querdenken“ sei in Frankfurt deshalb sogar besser möglich als in etablierten Instituten.
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