Aufbaustudium

Pharma-Master für Apotheker

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Berlin -

Wer sich als Apotheker neue Berufsmöglichkeiten erschließen will, kann zum Beispiel noch einmal zur Uni gehen. Für Stellen in der pharmazeutischen Industrie, im Gesundheitswesen oder bei Auftragsforschungsinstituten bietet sich beispielsweise der berufsbegleitende Studiengang „Pharmaceutical Medicine“ an der Universität Duisburg-Essen (UDE) an. Studiert wird am Universitätsklinikum Essen.

Mit dem Abschluss kann man etwa in der Arzneimittelentwicklung und -vermarktung oder in der Grundlagenforschung arbeiten und sich mit klinischen Studien beschäftigen. Ein großer Bereich ist die Zulassung und Sicherheit von Medikamenten, etwa bei Kosten-Nutzen-Bewertungen. Andere Möglichkeiten sind Jobs in der Medizintechnik- und Biotechnologie-Branche. Der Master ist der erste staatlich anerkannte berufsbegleitende Aufbaustudiengang für dieses Fach in Deutschland.

Der Studiengang dauert zwei Jahre, endet mit dem Master of Science (M.Sc.) und wird vollständig auf Englisch abgehalten. Alle zwei Jahre startet ein neuer Jahrgang. Nächster Einstiegstermin ist im April 2015. Neben Apothekern schreiben sich auch Mediziner, Biologen und Chemiker für das Fach ein. Das Studium, das schon seit 1995 angeboten wird, ist gebührenpflichtig und kostet zurzeit knapp 7500 Euro pro Jahr.

Studiert wird in berufsbegleitenden Modulen. Einmal im Monat haben die Studenten von Donnerstag bis Samstag Übungen und Seminare. Dafür gibt es eine Anwesenheitspflicht. Jedes dieser Blockseminare endet mit einer Prüfung. Zusätzlich müssen die Studenten zu Ende ihres Studiums eine Master-Arbeit schreiben und ein mündliches Examen bestehen.

Wirtschaft, Datenmanagement, Biostatistik, Arzneimittelüberwachung, Toxikologie und Biopharmazeutik sind Teil des Studiums. Jeder Student erhält einen Reader mit Texten, die für das jeweils nächste Modul durchzuarbeiten sind. In den Seminaren liegt der Fokus auf Gruppenarbeit, Rollenspielen und Diskussionen. Klassische Vorlesungen werden nur zur Einführung von Themen gehalten.

Das Besondere: Die Lehre übernehmen rund 75 freie Dozenten aus verschiedenen Firmen. Meist sind drei bis vier Dozenten für ein dreitägiges Blockseminar zuständig. Sie arbeiten in der pharmazeutischen Industrie oder im Gesundheitswesen in Deutschland, Belgien, Großbritannien, Frankreich, Österreich, Spanien, in der Schweiz oder den USA.

„Das Studium ist also sehr praktisch orientiert“, sagt Gudrun Bayer-Kulla, zuständig für die Fachberatung der Studenten. Man verfüge über ein breites Netzwerk aus internationalen Fachleuten. Das könne bei der Orientierung nach dem passenden Job und auch nach dem Studium bei der Suche nach einer konkreten Stelle helfen.

Das Durchschnittsalter der Studenten liegt bei 34 Jahren, die Altersspanne reicht bis Mitte 50. Frauen und Männer sind zu gleichen Teilen vertreten. 98 Prozent der Studenten sind berufstätig. Die Jahrgänge bestehen durchschnittlich aus 25 Personen. Voraussetzung zur Zulassung ist ein bereits abgeschlossenes Studium in einem naturwissenschaftlichen Fach, ein Jahr Berufserfahrung sowie gute mündliche und schriftliche Englischkenntnisse.

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