Stress-Studie

Führung geht auf die Nerven

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Berlin -

Leitende Angestellte haben den höchsten Stresslevel: Acht von zehn

Managern sind gestresst, drei von zehn stehen sogar unter Dauerdruck.

Damit liegen sie knapp vor ihren Mitarbeitern, den Angestellten. Von den Selbstständigen bezeichnen sich sieben von zehn als gestresst,

entspannter sind die Beamten und Arbeiter – von ihnen sind es sechs von

zehn.  Das

zeigt die Stressstudie „Bleib locker, Deutschland!“ der Techniker

Krankenkasse (TK).

Besonders gestresst seien Führungskräfte zwischen zwei Hierarchieebenen. Sie müssten gleichzeitig den Ansprüchen ihrer Führungskräfte und ihrer Mitarbeiter gerecht werden, sagte TK-Psychologe Heiko Schulz. Die Folge: Fast jeder zweite leitende Angestellte fühlt sich abgearbeitet und verbraucht, knapp vier von zehn sind erschöpft oder ausgebrannt und fast jeder Dritte ist dauerhaft nervös oder gereizt.

Für 74 Prozent der befragten leitenden Angestellten sind die größten Stresstreiber im Job eine zu hohe Arbeitslast. Es folgen Termindruck (69 Prozent), Unterbrechungen und Störungen (57 Prozent), Informationsüberflutung (54 Prozent) und ungenaue Anweisungen ihrer eigenen Vorgesetzten (40 Prozent).

Viele Führungskräfte ignorierten erste Burnout–Warnzeichen, wie Schlafstörungen, sagte der Psychologe. „Das Gegenprogramm zu Burnout heißt Achtsamkeit, also ein bewusster Umgang mit sich selbst – und mit anderen.“

Doch Stress könne auch positiv sein: So fühlen sich zwei Drittel der leitenden Angestellten von Stress angespornt, jeder Dritte gab an, unter Druck erst richtig „aufzudrehen“. Acht von zehn Managern sagten, dass sie Spaß an der Arbeit haben.

Den Unterschied, ob der Stress Ansporn oder Gesundheitsgefahr sei, mache die innere Einstellung. „Das Gefühl, überfordert zu sein und vor unüberwindbaren Hindernissen zu stehen, entsteht zunächst im Kopf“, so Schulz. Jeder zweite Manager gab an, sich durch hohe Ansprüche selbst unter Druck zu setzen.

Im Auftrag der TK hat Forsa im September 2013 bevölkerungsrepräsentativ 1000 Erwachsene in Deutschland zu ihrem Stresslevel befragt.

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