Nach lahmem Start in die Digitalisierung stehen Deutschlands Städte laut einer neuen Studie vor einem großen Vernetzungsschub. Die Umsätze der IT-Unternehmen mit kommunalen Dienstleistungen würden sich von derzeit geschätzt 20 auf knapp 44 Milliarden Euro bis zum Jahr 2022 mehr als verdoppeln, sagt eine Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little und des Internet-Branchenverbands eco voraus.
Die neuen IT-Dienstleistungen für Kommunen beinhalten demnach unter anderem die Umstellung der Stadtverwaltungen auf Behördenverkehr via App und Internet, digitale Verkehrslenkung, Gesundheitswesen, Energieversorgung, Gebäudeautomatisierung und Tourismus. In der IT-Branche ist „Smart City“ das Schlagwort für die kommunale Digitalisierung.
„In Deutschland sind wir international ein bisschen hinten dran“, sagte Studien-Koautor Lars Riegel. In Europa sei Barcelona die führende Stadt. Dort hat die Verwaltung eine Internet-Plattform eingerichtet, auf der 200 verschiedene digitale Dienstleistungen angeboten werden. Vergleichbares gibt es in Deutschland bisher nicht. Doch das wird sich nach Einschätzung der Studienautoren bald ändern. „In zwei, drei Jahren werden wir deutlich mehr sehen“, sagte Riegel.
„Wir glauben, dass in den nächsten Jahren in keinem anderen IT-Bereich so viel Musik liegen wird wie bei diesen smarten Themen“, sagte eco-Geschäftsführer Harald Summa. Als Beispiel nennen die Fachleute die vernetzte Staubekämpfung: Sensoren am Straßenrand können das Verkehrsaufkommen zählen – und mit Hilfe dieser Daten können die Ampeln je nach Verkehrslage selbsttätig länger oder kürzer auf grün schalten, um den Verkehrsfluss zu entzerren.
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