Studie

BKK: Rückenschmerzen sind Volksleiden dpa/APOTHEKE ADHOC, 17.12.2013 14:20 Uhr

Berlin - 

Rückenschmerzen sind nach einer neuen Studie das Volksleiden Nummer eins – gemessen an den Ausfalltagen bei Arbeitnehmern. Das geht aus dem BKK-Gesundheitsreport hervor, für den Daten von knapp fünf Millionen Menschen ausgewertet wurden.

Mitglieder der Betriebskrankenkassen (BKK) sind demnach am häufigsten wegen Muskel- und Skeletterkrankungen arbeitsunfähig – 26,5 Prozent aller Ausfalltage gehen auf diese Probleme zurück. Dabei spielen Rückenleiden die größte Rolle, sie sind für etwa die Hälfte der Fehlzeiten verantwortlich. Dahinter folgen Gelenkerkrankungen und Leiden an Muskeln und Sehnen.

Besonders Mitarbeiter in Postdiensten (766 Ausfalltage je 100 Beschäftigte) sind von Muskel- und Skeletterkrankungen betroffen, gefolgt von Angestellten in der Abfallentsorgung und im Recycling (646 Tage) sowie Beschäftigten in der Metallerzeugung und -bearbeitung (615 Tage).

Zwar verursacht der größte Anteil dieser Fälle Ausfallzeiten von weniger als sechs Wochen. Doch wird das Leiden chronisch, kann sich die Arbeitsunfähigkeit stark verlängern: Lang anhaltende Krankheitsfälle verursachen rund 44 Prozent der Ausfalltage.

Die Kassen bezweifelten, dass die Therapien immer gut gewählt sind. So habe sich die Zahl der Wirbelsäulen-Operationen seit 2005 verdoppelt – obwohl mindestens jeder dritte Patient danach chronische Schmerzen entwickele, so der Berliner Rückenspezialist Dr. Ulf Marnitz. Kosten und Leiden könnten gespart werden - und zwar durch schonendere Schmerztherapien.