Mit mehr Studienangeboten und weniger Erstsemestern werden Studienzulassungen seltener beschränkt. Aber auch in den Fächern mit Beschränkungen sinkt die Konkurrenz. Eine Studie zeigt, dass die Chancen auf einen Platz im Wunschfach aktuell gut sind – auch im Pharmaziestudium bessert sich die Situation leicht.
„Wir beobachten seit Jahren einen Rückgang der zugangsbeschränkten Studienangebote in Deutschland“, sagte Studienleiter Cort-Denis Hachmeister vom CHE Centrum für Hochschulentwicklung (CHE). Das lasse sich zum Großteil auf den Rückgang der Erstsemesterzahlen und den gleichzeitigen Ausbau der Studienangebote zurückführen. „Die Aussichten für Studieninteressierte auf einen Studienplatz im Wunschfach sind aktuell so gut wie nie.“
Im kommenden Wintersemester gibt es nur noch für gut ein Drittel aller Studiengänge bundesweit eine Zugangsbeschränkung. Die Quote von Studienangeboten mit einem Numerus Clausus oder einem Eignungsfeststellungsverfahren sinkt seit Jahren kontinuierlich, berichtete das CHE. Zum Wintersemester 2024/25 werde der Anteil bei 35,2 Prozent liegen und damit 2,7 Punkte niedriger als ein Jahr zuvor. Je nach Bundesland und Studiengang seien die Unterschiede aber teils erheblich.
Selbst in den bundesweit zulassungsbeschränkten Fächern wie Medizin habe sich das Verhältnis von Studienplätzen zu Bewerber:innen laut der Studie deutlich verbessert. Auf einen Studienplatz im zentralen Bewerbungsverfahren in den Fächern Human-, Tier- oder Zahnmedizin kommen aktuell im Durchschnitt 2,8 Bewerber.
Auch im Pharmaziestudium ist die Konkurrenz in den letzten Jahren leicht gesunken. Kamen im Wintersemester 2020/2021 noch 4,2 Bewerber:innen auf einen Studienplatz, waren es ein Jahr später noch 3,9 und im darauffolgenden Wintersemester noch 3,7. Insgesamt konnten im Wintersemester 2023/2024 an den 22 Studienstandorten in Deutschland 1952 Studienplätze für Pharmazie angeboten werden. Auf diese Stellen kamen laut Hochschulstar insgesamt 7031 Bewerber:innen mit insgesamt 67.321 Bewerbungen. Auf jeden Studienplatz haben sich demnach 3,6 Personen beworben.
Die höchsten Anteile zugangsbeschränkter Studiengänge gibt es in Hamburg, Berlin und Baden-Württemberg, wo noch mehr als die Hälfte der Studienangebote zugangsbeschränkt sind. Hamburg habe mit einer Quote von 62,4 Prozent den höchsten Anteil im Ländervergleich. Beste Chancen auf einen Studienplatz bestehen in Rheinland-Pfalz und Thüringen, wo nicht einmal jedes fünfte Studienangebot einen Numerus Clausus oder eine Eignungsprüfung erfordert.
Auch beim Pharmaziestudium gibt es regionale Unterschiede. Auf die 61 offenen Studienplätze in Pharmazie in Hamburg sind insgesamt 3426 Bewerbungen eingegangen. An der Universität in Tübingen in Baden-Württemberg kamen auf die 140 Plätze dagegen nur 2990 Bewerbungen.
Zugangsbeschränkungen finden sich tendenziell häufiger in großen Städten, aber auch in typischen „Studentenstädten“ wie Konstanz, Freiburg, Göttingen oder Heidelberg.
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