Krankenhausbehandlung

Streit um Klinikbetten dpa/APOTHEKE ADHOC, 03.01.2012 11:02 Uhr

Berlin - 

Mit seiner Forderung, Klinikbetten abzubauen, ist Barmer-Chef Dr. Christoph Straub bei den Krankenhäusern und ihren Trägern auf massive Kritik gestoßen. Dagegen finden auch Verbraucherschützer, dass es zu viele Klinikbehandlungen gibt: „Die Patienten werden zum Teil zu schnell eingewiesen, insofern gibt es zu viele Betten und möglicherweise auch zu viele Kliniken“, sagte der Gesundheitsexperte der Hamburger Verbraucherzentrale, Christoph Kranich.

Es seien Fälle bekannt, in denen Krankenhäuser niedergelassenen Ärzten Prämien für Einweisungen zahlten. Allerdings dürfe die Alternative zu weniger Einweisungen nicht sein, dass Kranke ohne Behandlung zu Hause lägen. So müssten die Kassenärztlichen Vereinigungen durch Umverteilung der Honorare dafür sorgen, dass auch in ländlichen Regionen genügend niedergelassene Mediziner für die ambulante Versorgung bereit stünden, sagte Kranich. Die Krankenkassen müssten die ambulanten Pflegedienste üppiger ausstatten.

Bei Krankenhausvertretern und in den Kommunen war Straub mit seinem Appell auf Ablehnung gestoßen: „Wir haben auf dem Land keine Überversorgung, zum Teil sogar eine Unterversorgung“, sagte Irene Vorholz, Sozialbeigeordnete des Deutschen Landkreistags. „Die Versorgungssicherheit muss überall gewährleistet bleiben, sonst gibt es eine Zwei-Klassen-Versorgung auf dem Land und in der Stadt.“