Italien

Streik gegen Montis Sparpaket APOTHEKE ADHOC/dpa, 19.12.2011 13:14 Uhr

Berlin - 

Die italienischen Gewerkschaften setzen ihren Konfrontationskurs gegen die Sparpolitik der Technokraten-Regierung von Mario Monti fort: Am Montag kam es im öffentlichen Dienst landesweit zu Streiks und Demonstrationen, zu denen die Gewerkschaften CGIL, CISL und UIL aufgerufen hatten. Für acht Stunden sollten Krankenhäuser, öffentliche Dienststellen und Postämter geschlossen bleiben, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

Durch eine Entlassung vieler nicht erstattungsfähiger Arzneimittel aus der Apothekenpflicht sind auch die Apotheken von Montis Spargesetz betroffen. Bis auf einzelne Protestaktionen hat es bei den Apotheken bislang jedoch keinen flächendeckenden Streik gegeben.

Die Gewerkschaften verlangen eine gerechtere Lastenverteilung in dem drastischen Sparpaket des parteilosen Monti, das bereits die Abgeordnetenkammer passiert hat. Über die Maßnahmen soll noch vor Weihnachten im Senat abgestimmt werden. Das auf etwa 24 Milliarden Euro geschätzte Paket mit Steuererhöhungen und einer Rentenreform dürfe nicht „auf den Schultern der Arbeitnehmer und Pensionäre abgeladen werden“, so der Vorwurf der Gewerkschaften. Sie wollen vor allem, dass Steuerhinterziehung bekämpft und größere Vermögen zur Finanzierung herangezogen werden.