Atomkatastrophe

Strahlentests für Arzneimittel APOTHEKE ADHOC, 05.05.2011 12:14 Uhr

Berlin - 

Die möglichen Folgen der Atomkatastrophe in Japan beschäftigen nun auch die Europäische Arzneimittelagentur EMA. In Zusammenarbeit mit europäischen und internationalen Überwachungsbehörden werde derzeit das mögliche Risiko einer radioaktiven Kontamination von in Japan hergestellten Arzneimitteln untersucht, teilte die Behörde mit.

Die Behörde forderte Firmen, die Arzneimittel in der Nähe des Atomkraftwerkes Fukushima herstellen, zu Vorsichtsmaßnahmen auf. Vor dem Export sollen die Produkte auf den Gehalt der Radionuklide Jod-131, Cäsium-134 und Cäsium-137 getestet werden. Die Anordnung orientiert sich an den Vorgaben, die die EU für Lebensmittel und Tiernahrung getroffen hat.

Die EMA erinnerte die Hersteller an ihre Verpflichtung, die Qualität und Sicherheit ihrer Produkte zu gewährleisten. Nach Auskunft japanischer Firmen seien nur wenige Arzneimittel in den betroffenen Präfekturen hergestellt worden und damit möglicherweise betroffenen, so die EMA. Die Messungen sind zunächst als Übergangsmaßnahme gedacht.

Astellas, Daichii Sankyo und Eisai haben ihren Hauptsitz in Tokio - rund 400 Kilometer vom Epizentrum im Pazifischen Ozean entfernt. Takeda unterhält in der Metropole eine Entwicklungsabteilung, und auch Boehringer Ingelheim ist dort vertreten. Daichii Sankyo und Eisai haben zudem in der Nähe Produktionsstätten. Takeda hat seinen Hauptsitz in Osaka, mehr als 450 Kilometer westlich von Tokio.