Bei der Versandapotheke aus Halle/Saale ist man „massiv irritiert von dem Ergebnis“: „Das passt nicht zum Anspruch unseres Unternehmens, denn gerade die Beratung steht bei uns im Fokus“, sagt eine Sprecherin. Zur Rose hat Fragen an Warentest zu den Befunden und will sich, bis Antworten kommen, bedeckt halten. „Wir haben die Hoffnung, dass wir Erklärungen für die Ergebnisse erhalten“, so die Sprecherin.

Warentest hatte bei Zur Rose den Service zwar mit gut (2,2), die fachliche Qualität allerdings mit mangelhaft (5,3) bewertet. Durchgefallen ist die Versandapotheke demnach beim telefonischen Service und der Informationsvermittlung, der Medikamentensuche und den Informationen auf der Website sowie beim Umgang mit Nutzerdaten. Kritisiert wurde auch die Weigerung von Zur Rose, eine Rezeptur zur Wundbehandlung herzustellen.

Die gleichnamige Kapitalgesellschaft, die als Dienstleister für die Versandapotheke von Ulrich Nachtsheim fungiert, wollte sich zu dem Test gar nicht äußern.

Laut Katrin Andruschow, Projektleiterin Ernährung, Kosmetik und Gesundheit, gibt Warentest keine Detailsergebnisse zum Apothekentest heraus. Alle relevanten Informationen seien in dem Bericht enthalten. Auch die pharmazeutischen Experten sollen geheim bleiben.

Selbst im Fachbeirat waren nur die Bewertungskriterien, nicht aber die Ergebnisse besprochen worden. Bei dem Termin am 12. Februar in Berlin waren verschiedene Punkte angesprochen und in der Folge wohl zum Teil auch berücksichtigt worden. Rund ein Dutzend Betroffene waren dabei, darunter Vertreter der ABDA, des BVDVA, der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und von DocMorris. Die Versandapotheke, die direkt zu Zur Rose gehört, war ebenfalls getestet worden und hatte mit „befriedigend“ abgeschnitten.

Bei dem Apothekentest hatten nur jeweils vier der getesteten 21 Vor-Ort- und 17 Versandapotheken mit „gut“ abgeschnitten. Fünf Offizin-Apotheken wurden mit „ausreichend“ bewertet, dazu kommen genauso viele Versandapotheken.