TV-Beitrag

Glaeske: Pille gefährdet Frauen

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Berlin -

Die Pillen der dritten und vierten Generation stehen wegen ihrer Nebenwirkungen in der Kritik. Reporter der Sendung „Stern TV“ berichteten in der Sendung am Mittwoch von drei Fällen, in denen es offenbar zu Komplikationen kam. Der Gesundheitsökonom Professor Dr. Gerd Glaeske sieht besonders junge Frauen in Gefahr.

Die 15-jährige Lena starb plötzlich an einer Lungenembolie. Ihr Fall wird in der TV-Sendung ausführlich nachgezeichnet. Die Ärzte zweifelten an einer natürlichen Todesursache, heißt es. Den Tod der jungen Frau bringen die Reporter mit der Einnahme der Pille in Zusammenhang. Die Mutter von Lena berichtet, dass ihre Tochter das Kontrazeptivum nach einem nur zehnminütigem Beratungsgespräch von ihrer Frauenärztin verschrieben bekommen habe. Welche Folgen die Einnahme habe könnte, war Mutter und Tochter anscheinend nicht bewusst.

„Wenn eine 15-Jährige an Lungenembolie stirbt, müssen eigentlich alle Alarmglocken angehen“, kommentierte Glaeske den Fall Lena. Das sei etwas, das „sehr untypisch“ sei.

Lena hatte von ihrer Frauenärztin eine Pille neuerer Generation verschrieben bekommen. Seit Jahren gibt es Studien, die vor der Einnahme dieser Pillen warnen. Laut Pillenreport der Techniker Krankenkasse (TK) sind mehr als Hälfte der 40 meistverordneten Antibabypillen Präparate der dritten und vierten Generation.

Bei den Frauen unter 20 Jahren nehmen laut Glaeske sogar zwei Drittel eine der risikoreicheren Pillen. „Im Moment habe ich den Eindruck, dass viele Frauen in Gefahr sind und das eigentlich selber nicht wissen können“, sagt der Gesundheitsökonom, der Co-Autor des TK-Reports ist.

Nicht alle Fälle enden so tragisch wie der von Lena. „Stern TV“ berichtet auch von zwei Frauen, bei denen eine Thrombose erkannt und behandelt wurde. Auch sie hatten eine Pille der jüngeren Generation eingenommen. Noch heute sind sie laut Bericht Risikopatientinnen.

Im Interview mit dem TV-Sender wies Glaeske daraufhin, dass es Pillen unterschiedlicher Risikoklassen gebe. Präparate, die schon länger im Markt sind, seien vom Risiko besser bewertet. Dass die Hersteller im Laufe der Zeit dennoch immer neuere Pillen auf den Markt gebracht hätten, bewertete Glaeske als Marketingstrategie. Außerdem verlangten die Unternehmen für die neueren Pillen auch höhere Preise.

Frauen empfiehlt Glaeske bei der Verhütung tendenziell eher zu Pillen aus der zweiten Generation zu setzen. Das heiße aber nicht, dass es dort nicht zu Unverträglichkeiten kommen könne.

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