Ärzte Spitzenverdiener – mal wieder Eugenie Ankowitsch, 07.02.2017 14:19 Uhr
82.700 Euro im Jahr verdient ein angestellter Arzt in Deutschland im Durchschnitt. Das ergab der aktuelle Gehaltsreport der Stellenbörse Stepstone. Damit sind sie unter den Fach- und Führungskräften mit Abstand die Topverdiener. Das Einkommen freiberuflicher Ärzte ist in dieser Statistik nicht erfasst.
Für den Report befragte die Stellenbörse nach eigenen Angaben 60.000 Fach- und Führungskräfte, die in Vollzeit arbeiten. Das Durchschnittsgehalt von Fach- und Führungskräften über alle Branchen hinweg liegt in Deutschland bei rund 57.100 Euro brutto im Jahr. Die Berufsgruppen mit den höchsten Durchschnittsgehältern sind Ärzte mit 82.700 Euro, gefolgt von Ingenieuren mit 65.200 Euro und Juristen mit 62.400 Euro Durchschnittsgehalt.
Zu den Gewinnern innerhalb der Gruppe der Ärzte zählen laut dem Report Chirurgen. Sie verdienen durchschnittlich 103.000 Euro. Arbeitsmediziner folgen mit 95.250 Euro und Anästhesisten mit 92.063 Euro Durchschnittsgehalt. Die Allgemeinmediziner müssen sich dagegen mit vergleichsweise mageren 65.044 Euro zufrieden geben. 39.963 Euro Durchschnittsgehalt bekommen die Pflegemitarbeiter in Krankenhäusern. Das Praxispersonal der niedergelassenen Ärzte liegt mit durchschnittlich 25.955 Euro am unteren Ende der Verdienstskala.
Pharmazeuten, die der Report in die Gruppe der Naturwissenschaften mit Biologie, Chemie, und Physik einordnet, liegen mit 66.954 Euro wie im vergangenen Jahr auf Platz sieben. Auch hier geht es nur um Angestelltenverhältnisse. Aufgrund der großen Bandbreite der pharmazeutischen Tätigkeiten dürfte der Durchschnittswert zudem relativ wenig aussagen. Genauere Zahlen für Apotheken liefert der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit. Allerdings gehen die Zahlen, die in der aktuellen Ausgabe verarbeitet wurden, auf das Jahr 2014 zurück.
Ein Grund zur Freude haben Beschäftigte der Pharmaindustrie. Die Branchen, die am besten zahlen, waren Stepstone zufolge: die Chemie- und erdölverarbeitende Industrie (68.200 Euro), die Pharmaindustrie (67.700 Euro) und die Luft- und Raumfahrt (67.600 Euro). Arbeitnehmer der Chemiebranche bekommen damit im Schnitt 30.000 Euro mehr Gehalt als Fachkräfte aus dem Handwerk mit 37.600 Euro.
Ein Studium bedeutet nach wie vor in vielen Fällen ein höheres Gehalt. Fachkräfte mit akademischer Ausbildung erhalten 64.700 Euro im Jahr und damit gut 17.000 Euro mehr als Kollegen, die keinen Studienabschluss haben. Wer einen Master vorweisen kann, bekommt zudem ein Gehaltsplus von fünf Prozent gegenüber Bachelor-Absolventen.
Neben dem Schulabschluss spielt aber auch der Wohnort eine Rolle. Es gibt deutliche regionale Unterschiede: In Hessen verdienen Arbeitnehmer durchschnittlich 62.000 Euro. Auf Platz 2 und 3 liegen mit nur geringem Abstand voneinander Bayern mit 61.200 Euro und Baden-Württemberg mit 61.100 Euro. Schlusslichter sind Thüringen, Sachsen mit jeweils 42.300 Euro Durchschnittseinkommen und Sachsen-Anhalt mit 41.800 Euro. Bei den Angaben handelt es sich nach Angaben des Reports stets um Bruttojahresgehälter inklusive Boni, Prämien, Weihnachtsgeld und anderen variablen Bezügen.