Dinslaken

Stadt will Apothekenparkplätze streichen

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Berlin -

Parkplätze sind essentiell für eine Apotheke. Fallen sie weg, bricht meist auch der Umsatz ein. Petra Schnatz, Inhaberin der Bahnhof-Apotheke im nordrhein-westfälischen Dinslaken, fürchtet um ihre Existenz: Die Parkplätze vor der Offizin sollen verschwinden.

Die Bahnhof-Apotheke liegt an der östlichen Seite des Vorplatzes. Vor zwei oder drei Jahren habe ein Kunde erstmals erzählt, dass die Stadt den Platz umgestalten will, sagt Schnatz. Baudezernent Thomas Palotz (CDU) hat das Projekt dann tatsächlich ausgeschrieben; 13 Planungsbüros haben ihre Vorschläge eingereicht. Anfang Januar wurde der Sieger gekürt, ein Berliner Büro. Ein verkehrsberuhigter, von Bäumen gesäumter Platz soll entstehen. Die Parkplätze müssen dafür weichen.

Schnatz kann die Pläne nicht nachvollziehen – ihre Kunden genauso wenig: „Ganz Dinslaken regt sich darüber auf“, sagt sie. „Es wird nicht einmal mehr einen Taxihalt vor dem Bahnhof geben.“ Ältere Leute könnten sich nicht mehr direkt vor dem Gebäude absetzen lassen. Über der Apotheke ist eine Kinderarztpraxis. „Fehlen Parkplätze vor der Tür, hat die Praxis ihre besten Zeiten wohl gesehen“, sagt Schnatz. Ein Nachfolger für den Arzt werde sich dann auch kaum finden lassen.

Nur eine kleine Nebenstraße soll nach den Plänen des Architekturbüros noch als direkte Bahnhofszufahrt dienen. „Das wird ein 'Heidenchaos' geben, wenn sich dort die Autos stauen“, fürchtet Schnatz. Ausreichend Ersatzparkplätze in der Nähe gebe es nicht. Die einzige Alternative sei ein Parkhaus an einem Einkaufszentrum in der Innenstadt. „Vielleicht soll der Stadtrand ausgehungert werden, um das Zentrum zu beleben“, rätselt Schnatz.

Dass der Bahnhofsvorplatz saniert werden muss, steht für Schnatz außer Frage. Die Freifläche und auch das Bahnhofsgebäude seien in die Jahre gekommen. „Es gab auch Bürger, die kostengünstige Verschönerungsideen bei der Stadt eingereicht haben“, sagt sie. Diese Vorschläge seien abgeblockt worden.

Schnatz glaubt nicht, dass sich die Stadtplaner noch umstimmen lassen. „Ich allein kann da nichts erreichen“, sagt sie und hofft, dass vielleicht die Bürger noch etwas bewegen könnten. Immerhin nutzten vor allem Anwohner den Bahnhof mit zwei Gleisen, um zur Arbeit in angrenzende Städte zu pendeln.

Doch bereits in einem anderen Bauvorhaben habe sich die Stadt gegen die Bürgermeinung durchgesetzt, so Schnatz. Der Stadtpark mit einem Ententeich sei zu einer grauen Fläche umgestaltet worden. Die Stadt will das Bahnhofsgebäude von der Bahn kaufen und anschließend sanieren. Insgesamt wird die Umgestaltung des Geländes mehr als 20 Millionen Euro kosten.

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