Infusionsskandal

Staatsanwalt entlastet Uniklinik

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Die Ursache für den Tod von drei Babys, die in der Mainzer Uniklinik mit Baterien kontaminierte Nährlösung bekamen, wird möglicherweise nie zweifelsfrei geklärt. Es sei durchaus möglich, dass sich die Rechtsmediziner auch in ihrem endgültigen Obduktionsergebnis nicht festlegen könnten, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt, Klaus-Peter Mieth.

Mit den Gutachten, unter anderem zu mikrobiologischen und toxikologischen Analysen, rechne er in einigen Wochen. „Üblicherweise dauert so etwas vier bis sechs Wochen.“ Bislang ist unklar, ob die Enterobakterien in der Nährlösung zum Tod der drei Säuglinge auf der Intensivstation führten.

Zu der Verkeimung der Lösung kam es nach bisherigen Erkenntnissen durch eine defekt angelieferte Infusionsflasche einer Aminosäurelösung, die zur Herstellung der Rezeptur verwendet wurde. Möglicherweise waren die Bakterien bei der Produktion oder dem Transport wegen eines Materialfehlers in die Flasche eingedrungen. Die Uniklinik trifft laut Staatsanwaltschaft demnach keine Schuld. Zur weiteren Klärung der Ursache seien nun weitere, aufwendige Untersuchungen nötig, sagte Mieth.

Am 20. August hatten auf der Intensivstation der Uniklinik elf Kinder die mit Darmbakterien verunreinigte Nährlösung erhalten. Drei Säuglinge starben. Nach der vorläufigen Obduktion von zwei der Babys legten sich die Mediziner nicht auf eine Todesursache fest.

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