Hilfsorganisationen

Spenden-Rekord für ÄoG APOTHEKE ADHOC, 12.07.2011 18:18 Uhr

Berlin - 

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (ÄOG) konnte ihre Spendeneinnahmen im vergangenen Jahr verdoppeln. „Die Deutschen haben auf die Not in Haiti und Pakistan mit überwältigender Solidarität reagiert“, sagte der Vorstandsvorsitzende Tankred Stöbe. Insgesamt 450.000 Spender hätten der Organisation 89,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Ausgaben der ÄOG lagen im vergangenen Jahr bei 80,2 Millionen Euro - 71 Millionen Euro davon flossen direkt in die Nothilfe in 38 Ländern.

Insbesondere das Erdbeben in Haiti hätte in Deutschland eine Spendenwelle ausgelöst und die Einnahmen in die Höhe getrieben. Auf der Ausgabenliste ist Haiti damit auch das zweite Land: Mit mehr als 9 Millionen Euro halfen die ÄoG im Krisengebiet aus. Mit 9,9 Millionen Euro floss nur in die Demokratische Republik Kongo mehr Geld; seit mehr als zehn Jahren herrscht dort ein Bürgerkrieg. Insgesamt entsendete die Hilfsorganisation im vergangenen Jahr 289 deutsche Mitarbeiter, die in 369 Projekten arbeiteten.

Eines der wichtigsten Projekte der Organisation ist auch die medizinische Versorgung im Krisengebiet in Libyen. Seit Februar haben die ÄoG eigenen Angaben zufolge rund 15.000 Menschen unterstützt. Unter anderem haben die Helfer insgesamt 130 Kriegsverletzte per Boot aus der Hafenstadt Misrata evakuiert. Zudem unterstützen sie die italienischen Auffanglager auf Lampedusa und in Sizilien, wo täglich Flüchtlinge aus Libyen eintreffen.

Von der Politik erwarten sich die helfenden Heilberufler mehr Unterstützung: „Ich fordere die Bundeskanzlerin auf, für eine Verbesserung der zum Teil miserablen Aufnahmebedingungen in Europa zu sorgen, sich für den Ausbau der Seenotrettung einzusetzen und vor allem sicherzustellen, dass die Flüchtlinge nicht ins Kriegsgebiet nach Libyen zurückgeschickt werden“, sagte Frank Dörner, Geschäftsführer von ÄoG.