Fertilitätsmedizin

SPD: Künstliche Befruchtung fördern

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Einkommensschwache Paare sollten bei einer künstlichen Befruchtung finanzielle Hilfen vom Bund erhalten, fordert der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Professor Dr. Karl Lauterbach. Dem WDR sagte Lauterbach: „Es ist nicht richtig, dass in unserem Land sich Einkommensstarke diese Prozedur leisten können, Einkommensschwache dagegen nicht. Wir wollen auch die Kinder der Einkommensschwachen.“

Zu Zeiten der rot-grünen Bundesregierung hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Kostenübernahme durch die Krankenkassen bei einer künstlichen Befruchtung reduziert. Seit 2004 tragen die Kassen bei den ersten drei Befruchtungsversuchen nur noch 50 Prozent der Kosten. Die Zahl der künstlichen Befruchtungen in Deutschland ist seitdem deutlich gesunken.

Lauterbach schlägt jetzt die Einrichtung eines staatlichen Fonds vor, der bei bedürftigen Paaren die verbleibenden 50 Prozent übernehmen soll: „Es sollten auf jeden Fall Steuermittel sein. Es handelt sich nicht um eine Krankheit, es handelt sich nicht um ein Projekt der Krankenkassen“, sagte der SPD-Politiker.

Die schwarz-gelbe Bundesregierung plant derzeit keine Finanzhilfen. Staatliche Unterstützung gibt es bisher nur für Paare in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Dort beteiligen sich die Bundesländer an den Kosten. Lauterbach hält das für den falschen Weg; die Unterstützung sei eine nationale Aufgabe: „Wir wollen ja auch nicht, dass in dem einen Bundesland mehr Kinder geboren werden, als in dem anderen, nur weil da mehr Steuern zur Verfügung stehen.“

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