Die spanische Justiz ermittelt gegen die Verantwortlichen eines Arzneimittel-Skandals in Panamá, bei dem mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen sind. In dem mittelamerikanischen Land waren nach offiziellen Angaben in den Jahren 2006 und 2007 wenigstens 119 Bewohner nach der Einnahme von vergiftetem Hustensaft gestorben. Bei etwa 400 weiteren Todesfällen wird ermittelt, ob sie mit dem Hustensaft zu tun hatten.
Wie die Madrider Zeitung „El País“ am Sonntag berichtete, ließ der Nationale Gerichtshof in der spanischen Hauptstadt eine Klage gegen ein spanisches Unternehmen zu. Die Firma soll verunreinigtes Glycerin nach Panamá geliefert haben, das mit Diethylenglykol gepanscht war. Sie hatte das Glycerin, mit dem der Hustensaft hergestellt wurde, aus China bezogen.
Die Kläger werfen dem Unternehmen vor, Lieferunterlagen gefälscht zu haben, um höhere Gewinne zu erzielen. Die Firma bestritt diesen Vorwurf und wies nach Angaben der Zeitung darauf hin, dass sie nicht dazu verpflichtet gewesen sei, die aus China importierte Substanz zu analysieren. Der giftige Hustensaft war in Panamá von der staatlichen Krankenkasse kostenlos an Patienten ausgegeben worden.
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