Sozialversicherungen

Jeder Zweite geht vorzeitig in Rente

, Uhr aktualisiert am 31.01.2013 12:46 Uhr
Berlin -

In Deutschland sind noch nie so viele Menschen vorzeitig in Rente gegangen wie im Jahr 2011 – trotz der damit verbundenen finanziellen Einbußen. 2011 bezogen knapp 700.000 Menschen erstmalig Altersrente. Knapp die Hälfte von ihnen bekam nicht ihr volles Ruhegeld ausgezahlt. Es war im Schnitt 107,40 Euro niedriger, als wenn die Betroffenen bis zur Regelaltersgrenze von damals 65 Jahren gearbeitet hätten.

Der Anteil der Frührentner an allen Neurentnern kletterte binnen Jahresfrist von 47,5 auf 48,2 Prozent. 2005 waren es nur 41,2 Prozent gewesen. Besonders betroffen sind Beschäftigte im Gesundheitswesen sowie Kraftfahrer. Frührentner, die Abschläge in Kauf nehmen müssen, kommen aus allen Branchen. In 23 von 39 ausgewählten Berufsgruppen lag der Anteil der neuen Ruheständler mit weniger Geld den Angaben zufolge bei mehr als 60 Prozent.

Aus der Statistik geht hervor, dass die Frührentner im Durchschnitt 36,25 Monate früher als gesetzlich vorgesehen aus dem Berufsleben ausschieden. Dabei stieg der Anteil der Frauen: Von 36,1 Prozent auf 51,7 Prozent im Jahr 2011. Bei der Rentenversicherung hieß es dazu, es gebe über die Gründe der Frühverrentung keine gesicherten Erkenntnisse.

Damit bleibt offen, wer gezwungenermaßen und wer freiwillig vorzeitig die Arbeit quittiert. Viele waren vorher krank oder arbeitslos. Andere stehen finanziell so gut da, dass sie sich den vorzeitigen Abschied aus dem Arbeitsleben leisten können. Die Statistik zeigt, dass die Frührentner im Schnitt besser als der Durchschnitt verdient haben. Viele haben auch ausreichende geerbt.

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