Soziale Netzwerke

Facebook als Selbsthilfeforum? APOTHEKE ADHOC, 13.10.2014 15:48 Uhr

Neue Gesundheitsdienste: Vor zwei Jahren führte Facebook den Organspende-Status ein. Nun will der Konzern mit weiteren Anwendungen in den Gesundheitsmarkt einsteigen. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Nach Apple und Google will offenbar auch das soziale Netzwerk Facebook in den Gesundheitsmarkt einsteigen. Medienberichten zufolge will der Konzern seine Aktivitäten im Bereich Healthcare ausbauen. Demnach hat der US-Konzern drei Personen beauftragt, neue Gesundheitsdienste zu entwickeln.

Geplant sei eine sogenannte Support-Community, auf der sich künftig Menschen mit gleichen Beschwerden vernetzen sollen. Zudem seien Vorsorge-Anwendungen angedacht, mit denen Nutzer ihren Lebensstil verbessern könnten. Die Pläne befänden sich derzeit noch in der Entwicklung.

Der Gesundheitsbereich ist laut Nachrichtenagentur Reuters bei Facebook schon in der Vergangenheit auf Interesse gestoßen. Bislang habe dieses Segment aber auf der Prioritätenliste weiter hinten gestanden. Nun habe der Konzern erkannt, dass Gesundheit für eine intensivere Nutzerbindung verwendet werden könne.

So würden etwa Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes die Plattform zur Beratung aufrufen. Zudem zeige die breite Nutzung von Netzwerken wie etwa PatientsLikeMe.com, dass Verbraucher zunehmend offener dafür seien, eigene Erfahrungen mit Symptomen und Behandlungen online zu teilen.

Der Bereich der Privatsphäre könnte zu einer Herausforderung für die Pläne des Konzerns werden. Seit Jahren sieht sich Facebook mit erheblicher Kritik wegen seines unzureichenden Datenschutzes konfrontiert. Laut Reuters erwägt der Konzern deshalb, seine erste Gesundheitsanwendung leise und unter einem anderen Namen zu launchen.

Erst seit kurzer Zeit müssen Facebook-Nutzer nicht mehr ihren wahren Namen angeben. Beobachter vermuten einen Zusammenhang mit den aktuellen Plänen. Schon vor rund zwei Jahren hatte Facebook einen Organspende-Status eingeführt. Nutzer können seitdem in ihrer Chronik unter Lebensereignis „Gesundheit & Wellness“ ihre Bereitschaft zur Organspende teilen.

Auch Technik-Riesen wie Apple und Google versuchen ihr Glück im Gesundheitssektor. Apple launchte kürzlich eine Gesundheits-App. Kurz darauf kündigte Google den Gesundheitsdienst Google Fit an. Mit der eigenständigen Plattform sollen Verbraucher Daten aus beliebigen Gesundheitsapps besser sammeln und auswerten können.