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Sonnenfinsternis: Optiker verkauft 3D-Brillen

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Berlin//Düsseldorf/München -

„Sofi“ in 3D? Ein Optiker in Bayern hat zur morgen stattfindenden Sonnenfinsternis versehentlich 3D-Brillen statt Schutzbrillen verkauft. In seinem Geschäft in Weißenhorn seien etwa 40 Brillen über den Ladentisch gegangen, die für die Sonnenfinsternis ungeeignet seien, teilte die Polizei mit. Damit könnte der Blick in die verdeckte Sonne Augenschäden hervorrufen. Die Polizei ruft Kunden des Optikers auf, die Brillen nicht zu verwenden oder sie bei dem Optiker zurückzugeben. Rund 20 Brillenkäufer hat die Polizei bereits ausfindig gemacht.

Sonnenfinsternis-Brillen sind fast überall ausverkauft. „Man bekommt nur noch vereinzelt Brillen in den Geschäften“, sagte etwa der Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes des bayerischen Augenoptikerhandwerks, Hans Hopf. Auch Planetarien haben kaum noch Brillen im Angebot. In der Sternwarte Hamburg-Bergedorf schwindet der Vorrat quasi minütlich, heißt es dort. Die Wilhelm-Foerster-Sternwarte in Berlin hat zwar noch Brillen nachbestellt, doch ob diese bis zum Freitag da sind, sei unklar, sagte eine Mitarbeiterin.

Ähnliches berichtet auch ein Optiker aus Brandenburg/Havel: „Wir hatten noch versucht, diese Papierbrillen mit Schutzfolie nachzubestellen – aber ohne Erfolg.“ Auch beim Onlineversandhändler Amazon gab es am Mittwoch keine Exemplare mehr.

Einige große Optikerketten, wie Fielmann oder Apollo Optik, haben dagegen von vorne herein keine Brillen geordert – aus Sicherheitsgründen. Fielmann-Sprecher Matthias Branahl sagte: „Die von uns getesteten Sonnenfinsternisbrillen entsprechen nicht unserem Anspruch.“

Insbesondere vor einer Beobachtung des Spektakels ohne Spezialbrille warnen Augenärzte. Wer ohne Schutz in die Sonne schaue, laufe Gefahr, seine Augen für immer zu schädigen, sagte Georg Eckert vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA). Dies könne zur Erblindung führen. Beobachter sollten ihre Augen mit einer zertifizierten Sonnenbrille schützen.

„Keine normale, keine handelsübliche Sonnenbrille, sondern die Sonnenbrille muss genau für dieses Ereignis ausgelegt sein“, sagte Eckert. Besonders die Augen von Kindern seien gefährdet. Wichtig sei nicht nur der Filter, sondern auch der Seitenschutz, da das Sonnenlicht oft viel stärker sei, wenn es von Glas oder weißen Wänden reflektiert wird – deswegen auch die breiten Pappbügel der Sofi-Brillen.

„Ich würde mich nicht neben eine weiße Hauswand stellen, sondern zum Beispiel auf eine Wiese. Das grüne Gras reflektiert das Licht nicht“, erklärt Chris Patrick Lohmann, Direktor der Augenklinik der TU München. Auch Alternativen seien mit Vorsicht zu genießen. Rußgeschwärzte Glasscherben, dunkle Sonnenbrillen oder schwarze Folie böten keinen ausreichenden Schutz für die Augen. „Ich wurde schon gefragt, ob man eine Bierflasche vors Auge halten kann, weil die ja auch braun ist“, sagt der Augenarzt. Die ernüchternde Antwort: Nein.

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