Was passiert, wenn die „Löwen“ zum Bittsteller werden, zeigte sich gestern in der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“. Heraus kam der höchste Deal von 1,5 Millionen Euro zwischen Carsten Maschmeyer, Ralf Dümmel und Schlafforscher Dr. Markus Dworak.
Dworak hat etwa 14 Jahre in die Entwicklung von Smartsleep gesteckt. Dabei kam der 37-Jährige durch Zufall zum Thema Schlaf, als er schließlich 2004 seine Doktorarbeit zum Thema Schlafforschung schrieb. Drei Jahre lang betrieb der Nürnberger in den USA an der Harvard-University Grundlagenforschung. Das fertige Produkt stellte Dworak in der „Höhle der Löwen“ vor und forderte 250.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Genau das Richtige für die viel beschäftigen Investoren, denn alle bissen an.
Im Laufe unseres Lebens schlafen wir etwa 25 Jahre, empfohlen werden laut Dworak sieben bis acht Stunden Schlaf täglich. Denn in der Tiefschlafphase finde das Auffüllen der Energiespeicher im Gehirn statt. Außerdem würden im Schlaf Reparatur- und Regenerationsprozesse durchlaufen. Werden diese gestört, weil beispielsweise der Wecker zu früh klingelt oder die Nacht schlichtweg zu kurz war, ist Müdigkeit die Folge und man ist mit einem „halbleeren Tank“ unterwegs. Smartsleep verspricht, trotz kurzer Nacht fit und leistungsfähig zu sein.
„Ich kann das Verhalten der Menschen nicht ändern, aber ich habe ein Produkt entwickelt, das die natürlichen Erholungsprozesse im Schlaf beschleunigt und optimiert“, sagt der Schlafforscher. Die Rede ist von einer Nährstoffkombination aus Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren und Kreatin, die die Regeneration im Tiefschlaf verbessern soll. Ein Schlafmittel ist Smartsleep nicht, es „soll das Beste auf dem Schlaf herausholen“. Maschmeyer fasst das Produkt mit den Worten zusammen: „Wenn du schon wenig schläfst, bist du am Morgen wenigstens nicht gerädert.“
Die Nährstoffkombination besteht aus zwei Kautabletten, die Kreatin als Energielieferant der Zellen enthalten, und einer Trinklösung mit unter anderem B-Vitaminen, Magnesium, Zink und Vitamin C. Eine Nacht ist für etwa drei Euro zu haben – der Karton zu acht Portionen kostet den Kunden 24,95 Euro. Bislang hat Dworak in den zurückliegenden sechs Monaten etwa 2000 Kunden für sich gewinnen können, darunter Piloten, Ärzte, Krankenschwestern und junge Eltern – all jene mit einem gestörten Rhythmus. Aber auch Spitzensportler wie Spieler der Nationalmannschaft oder dem Hertha BSC nutzen Smartsleep.
Das Produkt „Made in Germany“ soll die ganze Welt erobern. Dworak sieht Potential in Asien, Saudi Arabien und dem Oman, die Lizenzierung für Taiwan laufe bereits. Könnte er sich eine Summe wünschen, wären es etwa 700.000 bis eine Million Euro, um schnell zu expandieren und nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz Fuß zu fassen. Das Interesse der Löwen ist geweckt und schon fletschen Maschmeyer, Dümmel, Klaus Thelen, Dagmar Wöhrl und Dr. Georg Kofler die Zähne und buhlen um Dworak, der zur Beratung der Investoren auf höflichen Wunsch hinaus geschickt wird. Verkehrte Welt in der Vox-Arena, denn normalerweise haben die Gründer Diskussionsbedarf.
Kaum zurück, geht das große Buhlen los. Dworak erhält zwei Kombiangebote: Dümmel und Maschmeyer bieten 1,5 Millionen für ein Drittel der Firma, Wöhrl und Kofler bieten 300.000 Euro für 20 Prozent, Thelen zieht mit. Dümmel träumt von Smartsleep in Apotheken, Drogerien, Homeshopping und dem Weltmarkt. Dworak beißt an und der Deal ist im Sack.
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