Umfrage

Skepsis bei stationärer Pflege dpa, 11.08.2008 13:47 Uhr

Mannheim - 

Stationäre Pflege ist zu teuer und qualitativ schlecht - dieser Ansicht sind viele Bundesbürger. Rund 75 Prozent halten stationäre Pflegedienste für nicht erschwinglich. Außerdem beurteilen 35 Prozent der Ost- und 42 Prozent der Westdeutschen die Qualität der stationären Pflege als „ziemlich schlecht“ oder „sehr schlecht“. Das ergab eine Studie des Zentrums für Sozialindikatorenforschung von GESIS-ZUMA in Mannheim. Schlechter als in Westdeutschland werde die Qualität der stationären Pflege nur in den osteuropäischen Ländern sowie in Griechenland und Italien bewertet.

Besser schnitten in der Befragung die ambulanten Pflegedienste ab. Sie werden zwar von 55 Prozent der Deutschen als zu teuer betrachtet. Dafür halten 71 Prozent der West- und 76 Prozent der Ostdeutschen die Qualität für „ziemlich gut“ bis „sehr gut“. Doch nicht alle haben anscheinend einen solchen Dienst in erreichbarer Nähe: 32 Prozent der West- und 47 Prozent der Ostdeutschen bezeichnen den Zugang zu ambulanter Pflege als schwierig. Grundlage der Studie waren Daten der Eurobarometer-Umfrage von 2007. Dabei wurden mehr als 26.000 EU-Bürger zur Pflegesituation in ihrem Land befragt.