Cholera

Simbabwe lehnt Hilfe ab

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Die Regierung des afrikanischen Krisenstaates Simbabwe vermutet ungenannte westliche Länder als Drahtzieher hinter dem Cholera-Ausbruch im Lande und meint, alleine damit fertig zu werden. „Die Cholera ist unter Kontrolle“, sagte Informationsminister Sikhanyiso Ndlovu am Dienstagabend und fügte hinzu: „Der Westen will nur die durch das Desaster verursachte Chance für eine militärische Intervention nutzen, nachdem er das Land zuvor mit Sanktionen stranguliert und ausgelaugt und mit Cholera und Milzbrand verseucht hat.“ Simbabwe benötige auch keine Hilfe aus dem Ausland.

Mit Blick auf den totalen Kollaps des öffentlichen Dienstes und die Probleme wegen verunreinigten Wassers meinte Ndlovu: „Wir haben genug Chemikalien, um das Wasser zu reinigen, und wir haben genug Devisen, um Röhren zu kaufen.“ Simbabwes Regierung hatte vergangene Woche wegen der Cholera-Epidemie mit mehreren hundert Toten den nationalen Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe gebeten. Die Cholera ist durch die Flucht tausender kranker Simbabwer in die Nachbarländer mittlerweile auch in Südafrika, Mosambik und Botsuana aufgetreten.

Auf Rücktrittsforderungen an den autokratischen Langzeit-Präsidenten Robert Mugabe aus den USA, Kenia, der Europäischen Union, Botsuana, Frankreich oder Großbritannien reagierte der Informationsminister in äußerst scharfer Form: „Ich hoffe, dass sie alle zum letzten Mal ihr dreckiges Maul aufgerissen haben.“ Den designierten Ministerpräsidenten und Mugabe-Gegenspieler Morgan Tsvangirai tat er als Marionette des Westens ab. Mugabe und Tsvangirai hatten im September ein Abkommen über die Bildung einer Koalitionsregierung unterzeichnet, das aber an der Verteilung der Kabinettsposten gescheitert war.

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