Kein Sicherheitskonzept in Herne

Silvesterchaos: Apotheke mit Böllern beschossen

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Berlin -

Obwohl es im vergangenen Jahr in Herne zu Ausschreitungen in der Silvesternacht gekommen war, will die Stadt zum bevorstehenden Jahreswechsel kein Sicherheitskonzept auffahren. Apotheker Robert Sibbel ist empört: Schließlich wurde auch das Gebäude, in dem seine Ruhr-Apotheke untergebracht ist, im Vorjahr beschossen.

Der Buschmannshof ist ein großer Stadtplatz im Herner Stadteil Wanne-Mitte. In der Silvesternacht 2022/2023 kam es hier zu Ausschreitungen. „Nicht nur meine Apotheke wurde beschossen“, berichtet Apotheker Sibbel, „vom Pommes-Stand gegenüber ist ein fest installierter Schirm in Flammen aufgegangen. In den Vorraum der Sparkasse wurde auch reingeballert.“ Zu einem größeren Brand sei es glücklicherweise nicht gekommen, „da wurden ganz normale Silvesterböller genommen“. Aufzeichnungen der Geschehnisse kursieren im Netz.

Herne: „Normale Lage“

Auf Nachfrage erklärt die Stadt Herne: „Es wird auch in diesem Jahr kein gesondertes Sicherheitskonzept benötigt. Nach Einschätzung von Stadt und Polizei handelte es sich bei den Vorfällen im letzten Jahr um eine normale Lage.“

„Also wenn das normal ist ...“, kommentiert Sibbel die Haltung der Stadt. „Neben dem ganzen Dreck hatten wir deutliche Einschussspuren auf dem Glas. Es wirkt auf den ersten Blick einfach sehr bedrohlich.“ Bedenken hatte der Apotheker bereits im Vorfeld adressiert, da Wanne-Mitte als Brennpunkt gilt.

Die Stadt stellt außerdem klar: „Ein räumlich beschränktes Verbot für einzelne Plätze oder Bereiche ist möglich, wenn bestimmte, im Einzelfall zu begründende Sicherheitsrisiken vorliegen. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen uns aber, dass es keine Bereiche gibt, die ein solches Vorgehen aktuell rechtfertigen oder begründen würden. Eine entsprechende Regelung ist daher nicht beabsichtigt.“

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