Silikonskandal

Produktpässe für Implantate

, Uhr
Berlin -

Fünf Jahre nach dem Skandal um fehlerhafte Brustimplantate soll es in Deutschland mehr Klarheit darüber geben, wem welche Implantate eingesetzt wurden. Bei Problemen mit Medizinprodukten sollen Betroffene so besser ausfindig gemacht werden können. Das ist Teil einer umfassenden Verordnung, die der Bundesrat beschlossen hat.

Auslöser war der Skandal um Brustimplantate der Firma PIP aus Industrie-Silikon. Zehntausende Frauen weltweit hatten sich die Implantate entfernen lassen müssen, allein in Deutschland und Frankreich rund 20.000. 2010 waren die Implantate wegen hoher Reißanfälligkeit vom Markt genommen worden.

Von Oktober 2015 an sollen Kliniken, die Implantate einsetzen, alle Fälle in Datenbanken dokumentieren. Zudem werden die Hersteller verpflichtet, etwa für Herzschrittmacher Produktpässe auszustellen. Patienten können dann selbst prüfen, ob sie betroffen sind, wenn sich Produkte als problematisch erweisen.

Die Krankenkassen beklagen zudem seit Jahren, dass die Zulassungsverfahren für Hochrisiko-Implantate zu lasch seien und dass Ärzte in zu vielen Fällen auf Implantate setzten.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Kundgebungen in Dresden und Erfurt
Dittrich: „Schon dafür hat es sich gelohnt“
Kundgebungen in Dresden und Erfurt
Aufstand gegen die Gruselreform
Mehr aus Ressort
Kampf um bessere Rahmenbedingungen
Protesttag: Apothekenteams positionieren sich
Homöopathie ohne Aufklärung
Patientin verärgert über Otovowen-Rezept

APOTHEKE ADHOC Debatte