Ein mit Pilzen verunreinigtes Medikament hat bei bislang sieben Menschen in den USA eine tödliche Hirnhautentzündung ausgelöst. Die US-Experten des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) befürchten weitere Betroffene. Bislang verzeichnen sie 64 Fälle in 9 Bundesstaaten. Besonders betroffen sei der Südstaat Tennessee. Diese Form der Meningitis sei aber nicht ansteckend, betonten die US-Mediziner. Insgesamt könnten 34.000 Menschen von der Meningitiswelle erfasst werden, schätzten Wissenschaftler im TV-Sender CNN.
Laut CDC wurde das schmerzstillende Präparat in 23 Bundesstaaten geliefert. CNN ergänzte, dass dort insgesamt 76 medizinische Einrichtungen die Medikamente erhalten haben. Die CDC-Experten weisen darauf hin, dass das in Verdacht stehende Schmerzpräparat nicht zu jenen gehört, die Frauen während der Geburt erhalten.
Den bisherigen Erkenntnissen zufolge haben sich alle Erkrankten in den vergangenen Wochen Steroide als Schmerzmittel in den Rückenmarkkanal spritzen lassen. Die US-Behörden konzentrieren sich bei ihren Ermittlungen auf ein Pharmaunternehmen aus dem US-Bundesstaat Massachusetts. Die Firma habe die Produktion vorübergehend eingestellt. Die Behörden riefen mögliche Betroffene auf, sich zu melden. Zudem stellten sie eine Liste der verdächtigen Chargen ins Internet.
Hirn und Rückenmark sind von einer klaren Flüssigkeit umgeben, dem sogenannten Liquor cerebrospinalis. Wenn Krankheitserreger mit einer Injektion in diese Flüssigkeit geraten, können Bakterien, Viren oder Pilze zum Hirn oder zum Rückenmark gelangen. Dort sind die Erreger schwer zu behandeln. Die Pilze infizieren die schützenden Häute um Hirn und Rückenmark, berichten die US-Ärzte.
APOTHEKE ADHOC Debatte