Die Zahl der Toten nach dem massenhaften Verzehr von alkoholhaltigem Badezusatz ist in der sibirischen Großstadt Irkutsk auf 58 gestiegen. Neun weitere Menschen seien ihren Vergiftungen erlegen, teilte das örtliche Gesundheitsministerium der Agentur Interfax zufolge mit. Dutzende Opfer wurden noch in Kliniken behandelt. Viele seien in „äußerst kritischem Zustand“. Gebietsgouverneur Sergej Lewtschenko rief einen Tag der Trauer aus.
Die vergifteten Männer und Frauen stammten alle aus dem gleichen Teil der Stadt, die rund 5000 Kilometer östlich von Moskau nahe des Baikalsees liegt. Sie tranken das Kosmetikprodukt „Bojaryschnik“ („Weißdorn“) wohl gezielt als Alkoholersatz. Die Flaschen enthielten hochgiftiges Methanol. Ermittler fanden bislang zwei Werkstätten, in denen der Badezusatz illegal hergestellt worden sein soll.
Der am Montag in der Stadt verhängte Notstand wurde auf das gesamte Irkutsker Gebiet ausgeweitet. Gouverneur Lewtschenko teilte zudem mit, auch das Verkaufsverbot für methanolhaltige Produkte, die nicht zum Verzehr vorgesehen seien, gelte vorläufig überall im Gebiet.
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