Internethandel

Voltaren: „Ab zi e-mail adresse plase“

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Berlin -

Arzneimittel sind apothekenpflichtig, viele sogar rezeptpflichtig. Trotzdem versuchen Privatleute im Internet immer wieder, ihre nicht mehr benötigte Medikamente loszuwerden und dafür noch Geld zu bekommen. Aktuell wurden Nuvaring, Elmex Gelee, Harmonette und Equest auf „Shpock“ angeboten – einer Plattform, die sich selbst als mobiler „Flohmarkt für schöne Dinge“ bezeichnet. Außerdem gab es zahlreiche apothekenpflichtige Präparate, etwa eine Kombination von Dulcolax, Laxoberal und Microlax, sowie Ciclopoli, Pinimenthol, Minoxidil, Nicorette, Nicotinell und 3x1 Liter Lactulose.

Ein Verkäufer aus dem elsässischen Wallerfangen mit dem Namen „GREGoO G.“ versuchte, auf der Internetplattform Voltaren loszuwerden. Sechs Sprayflaschen à 100 Milliliter sollten 30 Euro kosten. Interessierte Nutzer forderte er auf, doch bitte Französisch zu schreiben und ihm ihre Mailadresse zur Verfügung zu stellen: „Ab zi e-mail adresse plase“, kauderwelschte er.

Mittlerweile ist das Angebot des Franzosen auf „Shpock“ nicht mehr zu finden; dasselbe gilt für eine 180-Gramm-Tube Voltaren-Schmerzgel sowie fünf Mullbinden, die zusammen 15 Euro kosten sollten. Auch die rezeptpflichtigen Präparate sind verschwunden. Nutzer hatten die Betreiber offenbar auf die unzulässigen Angebote aufmerksam gemacht.

Nicht mehr zu finden ist außerdem die Offerte von „Chris H.“, der 25 Ampullen Vitamin B12 von Winthrop angeboten hatte – ein Arzneimittel, das gespritzt werden muss. Für die Ampullen samt Zubehör verlangte der Anbieter aus dem österreichischen Altenheim 25 Euro.

Auch das apothekenexklusive Movicol wurde bei „Shpock“ offeriert. „Thomas P.“ aus Ahlden an der Aller wollte 25 Euro zuzüglich Porto für das Mittel gegen Verstopfung haben. Eine Verkäuferin aus dem schwäbischen Baar, die sich „Daniela S.“ nennt, wollte sich von Schüßler-Salzen trennen. Für zwei Starter-Sets sowie eine Flasche Globuli verlangte sie insgesamt 40 Euro. Der Versand sei jederzeit möglich, so die Anbieterin. Außerdem schrieb sie: „Schaut auch in meinen Katalog es lohnt sich ♡ :)“.

Darüber hinaus waren bei „Shpock“ zahlreiche weitere Angebote für Globuli eingestellt. Userin „Steffi S.“ aus Neualm bot beispielsweise sechs Fläschchen – darunter Präparate zur Anwendung bei Babys und Kindern, die sie mit D4, D6, D10 und D30 beschrieb. Sie seien alle nur wenig benutzt, beschreibt sie ihr Angebot. Die Frau forderte für die Globuli 10 Euro.

Noch ungeöffnet sei hingegen eine Flasche mit „Ovaria comp Globuli N1“. Das Homöopathikum, das ebenfalls bei Babys und Kindern angewendet wird, sollte fünf Euro kosten. Anbieterin „SandyL.“ aus Winterberg im Sauerland wies darauf hin, dass sie das Präparat gegen Aufpreis gerne verschicke. Eine weitere Offerte für Globuli stammte von Nutzer „W.S.“ aus Frankfurt am Main. Er bot „Osanit Globuli“ gegen Zahnschmerzen bei Babys für 2,90 Euro an. Die zuckerfreien Streukügelchen seien noch bis Ende des Jahres haltbar, so sein Hinweis. Zudem schrieb der Nutzer, dass der Ladenpreis für die Globuli bei etwa 4,30 Euro liege.

Weitere Angebote lagen bei der Internetplattform für Homöopathika für „Homeda C30 Globuli“ sowie die Wala-Präparate „Bryophyllum Comp.“ und „Ovaria Comp.“ vor. Sie stammten von Nutzerinnen, die sich „Tasja W.“ und „Gabriele H.“ nannten. Die Preise lagen zwischen fünf und 13 Euro.

Auch Tierarzneimittel wurden bei „Shpock“ feil geboten. Eine Nutzerin aus Bremen wollte je zwei Ampullen „Frontline Spot on Hund M“ von Merial und „Advantage“ von Bayer für insgesamt 20 Euro loswerden. Die Präparate seien noch bis 2016 beziehungsweise 2017 haltbar und der Neupreis liege bei 50 Euro, schreibt „melissa L.“. Userin „heike R.“ wollte für die Ampullen nur 16 Euro inklusive Versand zahlen, wie auf der Website zu erfahren war. Sie verhandelte mit der Anbieterin über den Preis, die ihre Offerte allerdings höchstens um drei Euro senken wollte.

In der vergangenen Woche waren auf dem Onlineportal „Deine Tierwelt“ zahlreiche Tierarzneimittel aufgetaucht. Mittlerweile haben die Betreiber die entsprechenden Angebote gelöscht. „Selbstverständlich ist das Inserieren von apothekenpflichtigen Arzneimitteln bei uns nicht gestattet“, so eine Sprecherin. Auf der Webseite seien inzwischen technische Filter eingebaut worden, die das Einstellen solcher unerlaubten Angebote künftig erschweren sollen. Nutzer, denen es dennoch gelinge, diese Schutzmaßnahmen zu umgehen, müssten auch künftig damit rechnen, dass ihre Offerten gelöscht werden.

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