Apothekerin Nicole Hauptmann hat einen Werbespot für Shop-Apotheke mit Collien Ulmen-Fernandes und Christian Ulmen kritisiert. Dabei geht es um den Kauf von Durchfallpräparaten beim niederländischen Versender, der mit dem Slogan „Bis 18 Uhr bestellt, bis morgen geliefert“ endet. „Da wird es dann aber irgendwann auch dringend“, so die Apothekerin.
Die Werbung für die Shop-Apotheke mit dem Ehepaar Ulmen laufe ständig, sagt Hauptmann. „Frau Ulmen-Fernandes hat Durchfall. Und natürlich will sie mit Flitzkacke nicht in die Apotheke gehen.“ Deshalb werde online bestellt. „Na dann wünsche ich heute Nacht viel Spaß auf dem stillen Örtchen.“ Wenn dann irgendwann am nächsten Nachmittag der Postbote klingele, und sie noch sitze und nicht zur Tür komme, werde es dringend.
„Da nützt einem auch der beste Rabatt nichts, wenn man so lange warten muss“, sagt Hauptmann. „Jede kleine Dorfapotheke bietet mittlerweile einen Lieferdienst, der in der Regel an gleichen Tag liefert. Und im Notfall fährt da auch mal der Chef nach Feierabend nochmal kurz vorbei.“ Die Werbung sei von Menschen gemacht worden, die entweder noch nie Durchfall hatten oder nicht über den Sinn und den Zusammenhang mit dem Slogan nachgedacht hätten. Jede vor Ort Apotheke habe Mittel gegen Durchfall auf Lager und sie seien häufiger im Notdienst gefragt.
Die Apothekerin bezweifelt, dass die niederländischen Versender wie Redcare oder DocMorris langfristig erfolgreich sein können. „Ihre Verluste sind groß. Man sieht daran deutlich, dass sie nicht nachhaltig sind. Mich ärgert, dass das die Politik nicht sehen will. Ich glaube, das Thema wird gezielt ignoriert, weil sich der ein oder andere nach der Zeit in der Politik dort einen Posten erhofft.“
APOTHEKE ADHOC Debatte