Der 32-jährige Martin Shkreli wurde jüngst zum Symbol für Raubtier-Kapitalismus, weil er ein Medikament 55 Mal teurer machte. Jetzt wird er festgenommen. Allerdings nicht deswegen: Ihn holt der Umgang mit Geldern seiner früheren Firma ein.
Der Pharma-Manager Martin Shkreli, der traurige Berühmtheit mit der Preissteigerung von 13,50 auf 750 Dollar bei einem Medikament erlangte, ist wegen Betrugsvorwürfen festgenommen worden. Es geht dabei allerdings um Anschuldigungen im Zusammenhang mit seinem früheren Job als Chef der Pharmafirma Retrophin. Der 32-Jährige soll damals Geldbeträge in Millionenhöhe abgezweigt haben, um Verluste bei seinem Hedgefonds auszugleichen, wie ein Gericht in New York am Donnerstag mitteilte.
„Shkreli hat mehrere Komplotte betrieben, mit denen er Investoren in ein Netz aus Lügen und Betrug eingewebt hat“, sagte Staatsanwalt Robert Capers. Bei einer Verurteilung drohen Shkreli 20 Jahre Gefängnis.
Den am Donnerstag veröffentlichten Anschuldigungen der US-Ermittlungsbehörden zufolge verlor Shkreli in seinem Hedgefonds über die Jahre mehrere Millionen Dollar von Investoren. Auch habe er damit persönliche Ausgaben finanziert. Zum Teil seien nur wenige hundert Dollar übriggewesen. Später habe Shkreli die Löcher sowohl mit neuen Investorengeldern als auch mit Mitteln von Retrophin gestopft. Auch sein Anwalt wurde am Donnerstag festgenommen.
Shkreli war unter heftige Kritik geraten, nachdem seine Firma Turing Pharmaceuticals das Entzündungs-Medikament Daraprim kaufte und den Preis auf 750 Dollar pro Pille vervielfachte. Zuletzt sorgte er zudem für Schlagzeilen, weil er Millionen für ein neues Album der Rap-Band Wu-Tang Clan ausgab, von dem es nur ein Exemplar gibt. Dem Finanzdienst Bloomberg zufolge zahlte er bei einer Auktion rund zwei Millionen Dollar. Shkreli sagte danach, er habe keine Eile, es zu hören.
Eine Frage ist nun, ob das Vorgehen gegen Shkreli auch die Zukunft des Albums „Once Upon a Time in Shaolin“ beeinflussen könnte: Die Staatsanwälte wollen seinen mit unrechtmäßig erhaltenem Geld erstandenen Besitz beschlagnahmen. Zugleich wollen auch Investoren ihr Geld zurück.
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