Suchtprobleme

Apotheker sollen Rentner ansprechen dpa/APOTHEKE ADHOC, 21.06.2013 09:41 Uhr

Berlin - 

Angesichts weit verbreiteter Suchtprobleme bei Senioren hat sich die Bundesdrogenbeauftragte Mechthild Dyckmans (FDP) für mehr Hilfe und Vorbeugung ausgesprochen. Dabei setzt sie auch auf die Apotheker: „Es bedarf einer engen Zusammenarbeit von Ärzten, Apothekern, Krankenkassen und kommunalen sowie kirchlichen Einrichtungen, um ältere Menschen dort anzusprechen, wo sie leben", so Dyckmans.

Mehr als jeder fünfte Mann und rund 8 Prozent der Frauen zwischen 65 und 79 Jahren betrinken sich regelmäßig bis zur Besinnungslosigkeit. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) beruft sich auf eine Studie des Robert Koch-Instituts.

Riskant viel Alkohol trinken demnach 34 Prozent der Männer und 18 Prozent der Frauen in diesem Alter. Psychotrope Medikamente (opioidhaltige Schmerzmittel, Benzodiazepine und Z-Drugs) werden dagegen mehrheitlich von Frauen konsumiert (Frauen: 5,2 Prozent, Männer: 3,4 Prozent). Bei Frauen ab 60 Jahren steigt der Konsum deutlich auf 11,5 Prozent an.

„Übermäßiger Alkohol- und Medikamentenkonsum gefährdet nicht nur die Gesundheit im Alter, sondern auch ein selbstständiges, selbstbestimmtes und aktives Leben“, warnte Dyckmans. So steige etwa die Gefahr von schweren Verletzungen wie Oberschenkelbrüchen.

„Wir müssen Wege finden, wie wir diese Menschen besser mit präventiven Maßnahmen und Hilfsangeboten erreichen“, sagte die Politikerin. Schätzungsweise 14 Prozent der älteren Menschen, die ambulant oder in Heimen betreut würden, missbrauchten Alkohol oder Medikamente. Auch das Pflegepersonal müsse stärker darauf achten.