Umfrage zum Self-Care-Day

Selbstmedikation: Großes Vertrauen in Apotheken Lilith Teusch, 24.07.2024 11:31 Uhr

Selbstmedikation kann einen großen Beitrag zur Entlastung des Gesundheitssystems leisten. Die Beratung in Apotheken spielt dabei eine entscheidende Rolle, erklärt Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland. Foto: Pharma Deutschland/Svea Pietschmann
Berlin - 

Die Menschen in Deutschland setzen immer mehr auf Selbstmedikation. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage, die Pharma Deutschland anlässlich des internationalen „Self-Care-Day“ durchgeführt hat. Mehr als 80 Prozent der Befragten gaben an, bei Beschwerden auf rezeptfreie Präparate zurückzugreifen. Der Verband fordert, die Potenziale der Selbstmedikation zu fördern. Die Beratungsleistung der Apotheken spiele dabei eine zentrale Rolle.

Ganze 83 Prozent der Befragten gaben laut Pharma Deutschland an, bei Beschwerden zunächst auf Arzneimittel aus dem Hausvorrat zurückzugreifen oder sich rezeptfreie Präparate in der Apotheke zu besorgen. Besonders aktiv sei dabei die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen: Hier greifen laut Pharma Deutschland sogar mehr als neun von zehn Menschen auf Selbstmedikation zurück.

Kauf und Beratung in Apotheken

Bei der Wahl der Einkaufsstätte für rezeptfreie Arzneimittel dominiert demnach die Apotheke vor Ort: 67 Prozent kaufen dort ihre Medikamente und lassen sich auch beraten. Die Gründe dafür seien vielfältig: 32 Prozent schätzten die Nähe der Apotheke, 21 Prozent vertrauten der Empfehlung des Fachpersonals.

„Die Zahlen belegen eindrucksvoll: Apotheken sind unverzichtbar für eine sichere und effektive Selbstmedikation. Das große Vertrauen, das die Menschen in die persönliche Beratung und Kompetenz der Apotheken vor Ort setzen, ist eine wichtige Säule unseres Gesundheitssystems“, so Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland. 92 Prozent der Befragten gaben an, der Beratung in der Apotheke zu vertrauen. In Arztpraxen sind es 93 Prozent.

Vertrauen in Fachkräfte

„Die Kombination aus Vertrauen in Fachkräfte und die eigene Expertise zeigt, dass sich Selbstmedikation und professionelle medizinische Betreuung sinnvoll ergänzen und den Patientinnen und Patienten helfen, eigene Entscheidungen zu treffen“, erklärt Brakmann. So gaben immerhin 57 Prozent der Befragten an, ihre Entscheidung für ein rezeptfreies Arzneimittel maßgeblich auf eigene Erfahrungen zu stützen.

Großes Einsparpotenzial

Studien belegten zudem, dass ein Euro für die Selbstmedikation mit einem rezeptfreien Arzneimittel im GKV-System Ausgaben von rund 14 Euro einspare, so Brakmann. „In einer Zeit, in der unser Gesundheitssystem vor enormen Herausforderungen steht, kann verantwortungsvolle Selbstmedikation einen wichtigen Beitrag zur Entlastung leisten. Wir sprechen uns deutlich für eine Entlassung aus der Rezeptpflicht bei geeigneten Substanzen aus, um das volle Potential der Selbstmedikation zu entfalten und Eigenverantwortung zu stärken“, sagt Brakmann.

Förderung der Selbstmedikation

Der Verband fordert daher, die Potentiale der Selbstmedikation zu fördern. „Wir setzen uns für die Stärkung der Gesundheitskompetenz ein“, so Brakmann. „Nur informierte Patientinnen und Patienten können die Vorteile der Selbstmedikation voll ausschöpfen und gleichzeitig mögliche Risiken minimieren. Hierbei spielt die Beratungsleistung der Apotheken eine entscheidende Rolle.“