Therapie

Selbsthilfegruppe statt Arzt dpa/APOTHEKE ADHOC, 17.06.2010 11:33 Uhr

Hamburg - 

Die Mehrheit der Deutschen hält bei Krankheiten Selbsthilfegruppen manchmal für wichtiger als einen Mediziner. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK. Demnach finden 86 Prozent der Befragten den Erfahrungsaustausch in Selbsthilfegruppen besonders wichtig. Fast genauso viele meinen, dass solche Gruppen die Behandlung durch den Arzt sinnvoll ergänzt. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) sind der Ansicht, dass die Selbsthilfe manchmal sogar wichtiger ist als Ärzte und Psychologen.

Als sinnvoll erachten die meisten Befragten Selbsthilfegruppen bei psychischen Problemen wie Depressionen (83 Prozent). Auch bei lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Krebs (81 Prozent) sowie bei chronischen Leiden wie Diabetes (65 Prozent) und Beziehungsproblemen in der Familie (58 Prozent) halten sie sie für sinnvoll. Bei akuten Beschwerden wie Rückenschmerzen ist nur ein Drittel (34 Prozent) dieser Ansicht.

Das Gespräch mit anderen Betroffenen suchen vor allem Menschen zwischen 30 und 60 Jahren. Jüngere Patienten holen sich vermehrt Rat bei Familie und Freunden oder gehen ins Internet.

Bundesweit wurden 1000 Männer und Frauen befragt. In Deutschland haben sich laut DAK etwa drei Millionen Menschen in rund 50.000 Selbsthilfegruppen zusammengeschlossen.