„Welt-Tabak-Atlas“

Sechs Millionen Tabak-Opfer jährlich

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Etwa sechs Millionen Menschen sterben einer neuen Studie zufolge pro Jahr an den Folgen des Tabakkonsums. Ein Drittel davon stirbt an Krebs, wie aus der Untersuchung der Welt-Lungen-Stiftung und der Amerikanischen Krebsgesellschaft hervorgeht. Zudem koste der Tabakkonsum die Weltwirtschaft pro Jahr etwa 350 Milliarden Euro. Diese Kosten entstünden unter anderem durch frühzeitige Todesfälle und Verluste an Produktivität.

Die Tabakkonzerne konzentrierten ihre Marketingmaßnahmen vor allem auf ärmere Länder. Bis 2010 würden mehr als zwei Drittel der Todesfälle Staaten betreffen, in denen die Menschen ein geringes oder mittleres Einkommen hätten.

Aus dem neuen „Welt-Tabak-Atlas“ geht außerdem hervor, dass in Deutschland 37 Prozent der Männer rauchen. Damit liegen die deutschen Männer knapp vor Ländern wie Frankreich, Spanien und Großbritannien sowie weit vor den USA. Jede vierte deutsche Frau greift regelmäßig zur Zigarette - wesentlich weniger als in Frankreich, Spanien oder Großbritannien, aber mehr als in den USA. Einen der negativen Spitzenplätze hält China, wo etwa 60 Prozent der Männer rauchen. Das entspricht 311 Millionen Menschen - mehr, als die USA Einwohner haben.

Dass Deutschland hinterherhinke, liege auch daran, dass das Rauchen in der Gastronomie immer noch nicht einheitlich verboten ist, sagte Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft. „Wir fallen hier Jahr für Jahr hinter europäische Maßstäbe zurück.“ In Deutschland sterben nach Angaben der Krebsgesellschaft pro Jahr 140.000 Menschen an den Folgen des Rauchens.

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