„Bewegte Apotheke“

Schwerin: Ins Schwimmbad mit der Apotheke

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Berlin -

In Stuttgart hat sich das Konzept „Bewegte Apotheke“ bewährt, jetzt soll es auch in Schwerin Fuß fassen: Eine Steuerungsgruppe erarbeitet im Moment Konzepte, um die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern seniorenfreundlicher zu gestalten. Im Mittelpunkt stehen dabei Gesundheit, Ernährung und Bewegung. Die Apotheken von Inhaber Marco Bubnick sollen dabei eine der wichtigsten Anlaufstationen für rüstige Rentner sein.

Um im gehobenen Alter körperlich, geistig und seelisch gesund zu bleiben, sollte man nicht nur auf Ernährung und Bewegung achten, sondern auch sozial gut eingebunden sein. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) hat sich auf die Fahnen geschrieben, Projekte zu fördern, die das älteren Menschen ermöglichen. In Schwerin will man das konkret umsetzen: Die dortige Stadtverwaltung hat eine Kommission ins Leben gerufen, die bestehende Angebote optimieren und neue Ideen entwickeln und umsetzen soll.

Unter koordinativer Leitung der Stadtverwaltung und in Zusammenarbeit mit der BAGSO arbeitet daran die Steuerungsgruppe „In Form im Alter“, in der unter anderem Vertreter des Seniorenbüros Schwerin, des Arbeiter-Samariter-Bundes Schwerin-Parchim und der Landessektion der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sitzen, aber auch Marco Bubnick. Der Apotheker ist seit 2014 Inhaber der Fritz-Reuter-Apotheke, in der er nach dem Pharmaziestudium als Approbierter gearbeitet hat. Anfang des Jahres kamen die Regenbogen-Apotheke und die Apotheke im Gusanum hinzu.

Mit älteren Menschen kennt er sich aus. Seine Apotheken sind seit Jahren in der Seniorenversorgung aktiv, beliefern zehn Pflegeheime stationär und mehrere Pflegedienste, verblistern für rund 1000 Patienten. Außerdem halte sein Team mehrmals im Jahr Vorträge bei Seniorentreffs über Themen wie Bluthochdruck. „Wir haben dadurch sehr viel Kontakt mit der älteren Generation“, erklärt er. „Uns ist es dabei auch wichtig, den Zusammenhalt zu fördern, soziale Schwerpunkte zu setzen und dabei die Themen Gesundheit, Ernährung und Bewegung einzubringen.“

Bewegung, Gesundheit und soziale Teilhabe zusammenbringen – das ist auch genau der Anspruch des Projekts „Apotheke in Bewegung“, das seit 2015 unter anderem in Stuttgart und Karlsruhe existiert. Dabei starten von den Apotheken Spaziergänge, die etwa eine Stunde dauern. Unterwegs werden Übungen für Gleichgewicht, Koordination und Muskelstärkung gemacht, die auch für Anfänger geeignet sind. Angeleitet wird die Bewegungsaktion von Trainern aus Sportvereinen und der AOK.

Das Konzept lasse sich auch hervorragend in Schwerin umsetzen, ist Simone Gladasch überzeugt. Die DGE-zertifizierte Ernährungsberaterin hat das Projekt an die Schweriner Stadtverwaltung herangetragen: Ich habe dort erklärt, dass das Schwerin gut zu Gesicht stehen würde, denn der demographische Wandel findet auch hier statt und Schwerin ist eine Stadt mit einem hohen Anteil an älteren Menschen“, erklärt sie. „Dazu muss in vielen Handlungs- und Lebensfeldern ein Wandel stattfinden.“ Die Apotheke sei da ein guter Anlaufpunkt, wenn man sich ein wenig an die Gegebenheiten anpasst.

Denn während Stuttgart von Bergen eingerahmt ist, liegt Schwerin im Flachland vor der Küste. Wenn Stuttgart für die Alb steht, steht Schwerin für die Ostsee. Sieben Seen und zwei Schwimmhallen bieten sich deshalb für das Seniorenprogramm an. So sollen sich die Teilnehmer nach Bubnicks und Gladaschs Vorstellungen in einer seiner Apotheken treffen, gemeinsam schwimmen gehen und danach noch einen Kaffee miteinander trinken – dann ist auch die soziale Teilnahme berücksichtigt. Das ist aber nur ein Teil des Programms, das die Steuerungsgruppe noch ausarbeitet. Bis zum 15. Oktober muss es fertig sein, dann reichen sie es beim BAGSO ein und können dafür eine Förderung von 30.000 Euro erhalten.

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