Das Modellprojekt zu Schulkrankenschwestern soll in Brandenburg weiter laufen. „Bisherige Ergebnisse haben gezeigt, dass sich damit die Gesundheitsversorgung der Kinder verbessert“, sagte Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij (Linke). Die Akzeptanz der Fachkräfte bei Schülern, Lehrern und Eltern sei sehr hoch. Sie werde sich im Landtag bei den Beratungen für den Doppelhaushalt für die Bereitstellung weiterer finanzieller Mittel einsetzen, sagte die Ministerin. Bislang gibt es 10 Krankenschwestern – offiziell heißen sie Schulgesundheitsfachkräfte – die an den 20 Modell-Schulen arbeiten. Künftig soll die Zahl um weitere zehn Kräfte aufgestockt werden.
Das zweijährige, im Februar 2017 gestartete Projekt kostet nach den Angaben etwa 1,4 Millionen Euro. Etwa 800.000 Euro steuert das Land bei, insgesamt rund 400.000 Euro kommen von der AOK Nordost und der Landes-Unfallkasse. Die restliche Summe tragen das Bildungsministerium und der AWO Bezirksverband Potsdam.
Schulkrankenschwestern sollen bei kleineren Verletzungen, Erkrankungen oder Sportunfällen schnell helfen und alles Notwendige organisieren, damit die Kinder behandelt werden. Als Vertrauenspersonen seien sie wichtige Anlaufpunkte, sagte Karawanskij. Sie trügen zur Entlastung an den Schulen bei. Zudem seien sie Ansprechpartner nicht nur für die Kinder, sondern auch für Eltern und Lehrer.
Die Schulkrankenschwestern beraten zudem in Gesundheitsfragen, etwa zu richtiger Ernährung oder ausreichender Bewegung. Für eine verlängerte Projektphase bis 2020 werde ein messbarer positiver Effekt auf den Bildungserfolg und die Gesundheit aller Beteiligten erwartet, sagte Stefanie Stoff-Ahnis, Mitglied der Geschäftsleitung der AOK Nordost. „Wir wollen den Kindern ein gesundes Aufwachsen ermöglichen“, sagte sie.
International sind Schulkrankenschwestern Alltag in Skandinavien, Polen oder den USA. In Deutschland läuft in Hessen ein Projekt.
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