Madagaskar

Schulen wegen Pest-Ausbruch geschlossen

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Antananarivo -

Wegen des Pest-Ausbruchs in Madagaskar bleiben die Schulen in mehreren Städten des Landes die ganze Woche geschlossen. Menschenansammlungen hat die Regierung bereits untersagt, um die weitere Ausbreitung des gefährlichen Erregers zu begrenzen. Das Gesundheitsministerium erklärte, die Zahl der Toten sei auf 42 gestiegen, 343 Menschen seien inzwischen an der Lungen- oder Beulenpest erkrankt. Am Freitag hatte die Behörde noch von 36 Toten und rund 250 Erkrankten gesprochen.

In der dicht besiedelten Hauptstadt Antananarivo sind bislang 142 Menschen erkrankt. Verursacher der Pest ist das Bakterium Yersinia pestis. Der Erreger wird oft durch Flöhe von Ratten übertragen, auch eine Übertragung durch Tröpfchen ähnlich wie bei einer Grippe ist möglich. Bei dieser seltener auftretenden, Lungenpest genannten Form droht vor allem in dicht besiedelten Gegenden eine schnelle Ausbreitung. Kleinere Ausbrüche der Beulenpest hingegen sind in Madagaskar nicht ungewöhnlich.

Die Schulen in den betroffenen Städten Antananarivo und Toamasina sowie weiteren Gebieten bleiben zunächst für eine Woche geschlossen, so das Bildungsministerium. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schickt rund 1,4 Millionen Dosen Antibiotika nach Madagaskar. Damit könnten bis zu 5000 Erkrankte behandelt werden und 100.000 Menschen Prophylaxe bekommen.

Der Inselstaat vor der südöstlichen Küste Afrikas weist seit Jahren die meisten Pest-Fälle weltweit auf, vor allem von Beulenpest. Bei früher Diagnose sind die Heilungschancen gut, weil sich Bakterien- anders als Virus-Infektionen meist sehr gut mit Antibiotika behandeln lassen. Unbehandelt endet die Pest hingegen oft tödlich – in früheren Jahrhunderten gab es immer wieder verheerende Pest-Epidemien.

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