Virusinfektion

Schule schließt wegen H1N1 dpa, 11.06.2009 12:59 Uhr

Düsseldorf - 

Mindestens 30 Kinder der japanischen Schule in Düsseldorf haben sich mit dem H1N1-Virus angesteckt. Das teilte das Gesundheitsamt in Düsseldorf mit. Den zumeist zwölf Jahre alten Kindern gehe es überwiegend gut, zwei von ihnen seien schwerer erkrankt, sagte der Amtsleiter. Ein Kind sei in der Universitätsklinik behandelt worden. Mittlerweile befänden sich alle Betroffenen zu Hause in Quarantäne. Da weitere Kinder über Beschwerden klagten, sei mit mehr Fällen zu rechnen. Die Ergebnisse dazu lägen am Mittag vor. „Ich rechne mit mehr Streuung“, so der Amtsleiter.

Insgesamt gehen rund 560 Kinder in die japanische Schule in Düsseldorf, rund 30 Lehrer sind dort beschäftigt. Erkrankt sind bisher vor allem Kinder der sechsten Klassen. Die Schulleitung erklärte, die Schule werde bis mindestens Ende nächster Woche geschlossen bleiben. Die unter Quarantäne gestellten Familien würden von der japanischen Gemeinde versorgt, erklärte der Amtsleiter. Im Tagesverlauf werde es weitere Tests geben. Dazu kämen die Familien in das Schulgebäude. Allen Kindern und Lehrern werde ein Rachenabstrich entnommen, der auf die Viren untersucht werde.

Wie das neue H1N1-Virus eingeschleppt wurde, war vorerst unklar. Zunächst sei ein Sechsjähriger erkrankt, dessen Familie kürzlich Urlaub auf einer Mittelmeerinsel gemacht hatte. Eine Möglichkeit sei, dass er sich auf dem Flughafen angesteckt habe, vermutet das Gesundheitsamt. Davon unabhängig habe es Infektionen bei Schülern der sechsten Klasse gegeben, die vergangene Woche einen Ausflug mit dem Bus gemacht hatten.

Unterdessen beschlossen die Behörden in Hongkong, nach mehreren
Schweinegrippefällen bei Kindern alle Kindergärten, Krippen und
Grundschulen für zwei Wochen schließen. Auch in Thailand blieben einige Klassenräume geschlossen, nachdem ein Elfjähriger in Bangkok an der neuen Grippe erkrankte.

Die Weltgesundheitsorganisation hat bislang rund 28.000 Infektionen in 74 Ländern registriert. 141 dieser Patienten starben. Die weitaus meisten Fälle wurden aus Nordamerika gemeldet.