Niedrigere Preise

Schnelltests: Schweizer bescheren Umsatzsegen

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Berlin -

Mit dem Ende der kostenlosen Bürgertests am 11. Oktober befürchteten viele Apotheke einen Einbruch der Testzahlen. Glück haben da wohl manche, die an der Schweizer Grenze liegen: Denn in der Eidgenossenschaft haben just am selben Tag ebenfalls die kostenlosen Tests geendet – und wer zum Shoppen über die Grenze kommt, will auch beim Coronatest gern Geld sparen.

Die Apotheken in der Grenzregion zur Schweiz haben die Coronapandemie in mancherlei Hinsicht intensiver erlebt als manch andere Apotheken in Deutschland: Im Frühjahr 2020 waren sie besonders hart von den Grenzschließungen betroffen, schließlich sind die Schweizer, die der niedrigen Preise wegen herüberkommen, eine wichtige Kundengruppe. Das zeigt sich nun auch wieder bei den Corona-Schnelltests.

Bisher hatten die Schweizer wie die Deutschen formal Anrecht auf einen kostenlosen Corona-Test pro Woche. Um der lahmenden Impfkampagne im Land auf die Sprünge zu helfen – die Impfquote ist mit knapp 64 Prozent eine der niedrigsten in Europa – hat die Schweizer Regierung beschlossen, die Maßnahme zu beenden, und zwar ebenfalls am 11. Oktober. Nur wer unter 16 Jahre alt ist kann noch kostenlos getestet werden und bis Ende November auch noch Menschen, die die erste Corona-Impfung bereits erhalten haben.

Wie die meisten Preise sind auch die für Tests bei den Schweizern höher: Der ADAC gibt als Richtwert rund 60 bis 80 Euro für Schnelltests an, PCR-Tests kosten demnach gar zwischen 150 und 340 Euro. Die Schwarzwald-Apotheke in Bad Säckingen nimmt nur rund die Hälfte: „Bei uns kosten Schnelltests seit jeher 32,95 Euro“, sagt PTA Perihan Demir, die seit Monaten die Tests durchführt. „Bei uns waren die Tests von Anfang an nicht kostenfrei, wir haben immer Geld dafür genommen. Wenn irgendjemand dagegen war, haben wir ihn zu den kostenfreien Teststellen geschickt.“ Die Entscheidung ihrer Chefin sei als Qualitätsgarantie gedacht gewesen. „Wir wollten nie in die günstige Variante, sondern haben immer gutes Equipment und gute Schutzkleidung benutzt, nach jedem einzelnen Kunden komplett desinfiziert und so weiter.“

Dass sie keine kostenlosen Test anboten, habe der Kundenzahl nicht unbedingt geschadet, sagt Demir. „Auch da hatten wir immer gut zu tun.“ Was dennoch nach wie vor gefehlt habe, seien die Schweizer Kunden gewesen: „Die Grenzschließung vergangenes Jahr haben wir stark gespürt, wir sind ja direkt an der Grenze und mitten in der Stadt. Wir hatten deshalb sogar geänderte Öffnungszeiten“, erzählt sie. Hinzugekommen sie, dass auch viele Geschäfte hätten schließen müssen, die Laufkundschaft war eingebrochen.

Bis heute habe die Zahl der Schweizer Kunden in der Apotheke das Vor-Corona-Niveau nicht wieder erreicht. „Ich würde schätzen, dass rund 20 Prozent der Schweizer Kunden immer noch fehlen, hauptsächlich diejenigen, die rezeptfreie Sachen kaufen.“ Sie habe aber keine Sorge, dass das so bleibt, denn die Zahlen würden kontinuierlich steigen – und bald fange die Erkältungssaison an. „Ich denke, das wird sich regeln.“

Einer der Treiber sind dabei nun ausgerechnet die Coronatests, denn mittlerweile würden nicht mehr nur Schweizer herüberkommen, um günstig einzukaufen, sondern vor allem auch, weil sie einen Test brauchen und Bad Säckingen bares Geld sparen können. „Wir können mittlerweile sogar beobachten, wenn in der Schweiz Ferien oder Feiertage sind, weil dann hier mehr Kunden kommen, die einen Test brauchen“, sagt Demir. „Aber auch an den Wochenenden steigen die Zahlen.“ Besonders nützlich sei dabei, dass ihre Apotheke Testzertifikate mit QR-Codes anbietet, die auch jenseits der Grenze in Behörden, Geschäften oder Flughäfen anerkannt würden.

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