Warnung vor Fake-Rechnungen

Schnelltest-Betrüger drohen mit Inkasso

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Berlin -

Mehrere Apotheken haben Post von einem angeblichen Schnelltest-Händler erhalten. IG Trade Im- & Export fordert in den Rechnungen beziehungsweise „letzten Mahnungen“ rund 4400 Euro für Covid-19 Antigen-Schnelltests. Der Landesapothekerverband (LAV) Baden-Württemberg warnt vor den gefälschten Dokumenten.

In den falschen Rechnungen wird Apotheken etwa der Kauf von 1500 Schnelltests in Rechnung gestellt. Angeblich wurde bereits Mitte Juni eine Rechnung verschickt. Die letzte Mahnung stammt aus dem Oktober: „Nach mehreren Zahlungserinnerungen konnten wir zu folgender Rechnung noch immer keinen Zahlungseingang feststellen“, heißt es darin. Das vermeintliche Unternehmen aus Löhr fordert die Apotheken „letztmalig“ auf, den Betrag innerhalb von einer Woche zu überweisen. Sonst werde ein Inkassounternehmen eingeschaltet.

Der LAV warnt vor diesen falschen Rechnungen: „Viele Mitglieder berichten aktuell, dass sie Rechnungen einer Firma über die Lieferung von Tests oder Masken erhalten. Die Mitglieder versichern, dass sie keine derartigen Bestellungen getätigt haben und auch keine entsprechende Ware geliefert bekommen hätten. Bitte achten Sie verstärkt auf solche Rechnungen.“

IT-Experte erklärt Warnsignale

Auch eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen in Bayern erhielt eine falsche Rechnung. Der Einrichtung wurden rund 37.000 Euro für Schnelltests in Rechnung gestellt, die jedoch nie über IG Trade bezogen worden seien. Ein IT-Experte dort verweist auf Auffälligkeiten: Die Rechnung informiere über die Website, die zunächst identisch mit der Firma in Moers erscheine, jedoch auf .eu und nicht .de ende.

Die in der Fake-Rechnung angegebene Domain stammt – anders als die echte – vom Anbieter Namecheap und werde über Los Angeles vermietet. Dazu komme, dass offenbar eine Weiterleitung von der .eu auf die .de-Domain eingerichtet worden sei. Auch die Telefonnummer auf der Rechnung unterscheide sich in einer Ziffer von der gleichnamigen Firma in Moers. „Die Rechnung ist echt gut gemacht. Da steckt Aufwand dahinter“, warnt er. Die Fälschung sei schwer zu erkennen.

Nur „echten Mahnbescheid“ ernst nehmen

Die Firma IG Trade Im- & Export in Moers verfügt über eine Website. Allerdings handelt das Unternehmen unter anderem mit Druckerpatronen und bietet IT-Lösungen für das Baugewerbe an. Telefonisch war niemand zu erreichen. Bereits im Juli waren Fake-Rechnungen über Schnelltests im Umlauf.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen empfiehlt, der unberechtigten Forderung eines Anbieters immer einmal schriftlich zu widersprechen. Ernst nehmen müsse man einen echten gerichtlichen Mahnbescheid, zu dem es ein Widerspruchsformular im Anhang gebe. „Ein echter Mahnbescheid kommt aber nach den Erfahrungen der Verbraucherzentrale nur sehr selten.“

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