Fast 2,3 Millionen Euro

Schmiergelder: Kassenmanager vor Gericht

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Berlin -

Nach der Annahme von Schmiergeldern in Millionen-Höhe muss sich ab dem 15. August vor dem Landgericht Bielefeld ein Mann aus Quickborn in Schleswig-Holstein verantworten. Der 58-Jährige soll das Bestechungsgeld beim Finanzamt verschwiegen und so Steuern und Sozialabgaben von mehr als 800.000 Euro hinterzogen haben.

Laut Anklage hatte der Mann bis 2017 für eine Krankenkasse mit Hauptsitz in Hamburg gearbeitet. Als Gruppenleiter war er
verantwortlich für die Bewertung und Auswahl von Finanzprodukten, mit denen die Pflichtbeiträge der Versicherten angelegt wurden. Nach seinem Ausscheiden war er weiter als freiberuflicher Berater tätig.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Norddeutschen unter anderem Steuerhinterziehung vor. Er soll von 2013 bis 2019 in 17 Fällen mindestens fast 2,3 Millionen Euro Schmiergelder angenommen haben. Bei einem Teil der Summe sind die Vorwürfe verjährt. Er sollte sich dann für bestimmte Finanzanlagen bei der Krankenkasse einsetzen. Weil er die Bestechungsgelder nicht beim Finanzamt angegeben hatte, muss er sich jetzt wegen Steuerhinterziehung verantworten. Hier geht es um zehn Fälle mit insgesamt mehr als 800.000 Euro.

Die angeklagten Taten waren in Elmshorn, Quickborn (beides Schleswig-Holstein) und nach seinem Ausscheiden als Angestellter in Bad Oeynhausen in Ostwestfalen begangen worden. Deshalb verhandelt das Landgericht in Bielefeld.

In dem Prozess spielen laut Anklage zwei Männer eine Rolle, die die Bestechungsgelder gezahlt haben sollen. Gegen einen der beiden wird derzeit ebenfalls ermittelt. Er war bis Mitte 2016 bei einer Großbank tätig. Ein anderer soll als Zeuge auftreten. Er war bis Ende 2012 ebenfalls als Anlageberater bei der Krankenkasse und anschließend selbstständiger Vermittler.

Bis Oktober hat das Gericht insgesamt vier Verhandlungstermine angesetzt.

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