Brustkrebs-Screening

Schmidt fordert stärkere Beteiligung

, Uhr

Nur rund die Hälfte der eingeladenen Frauen hat in Deutschland bisher die kostenlose Mammographie zur Früherkennung von Brustkrebs genutzt. Rund 1,4 Millionen von 2,7 Millionen angeschriebenen Frauen hätten bisher an dem neuen Screening-Programm für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren teilgenommen, berichtete das Bundesgesundheitsministerium am Dienstag in Berlin. Diese Quote sei für die Startphase akzeptabel, müsse aber weiter gesteigert werden.

Mit der flächendeckenden Einführung des sogenannten Mammographie-Screenings in Deutschland haben von diesem Jahr an rund 10 Millionen Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf eine kostenlose Röntgenuntersuchung der Brust. In dieser Altersgruppe ist nach Einschätzung von Medizinern das Brustkrebsrisiko am größten. In Deutschland erkranken nach Daten des jüngsten deutschen Krebsberichts jährlich rund 57.000 Frauen neu an Brustkrebs, 17.500 von ihnen sterben an den Folgen. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen.

Mit dem „ehrgeizigen Programm“ solle die Sterblichkeit entscheidend gesenkt werden, sagte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Mit dem Screening müssten zwar noch Erfahrungen gesammelt werden, es sei aber die wichtigste und qualifizierteste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs. Durch die Reihenuntersuchung seien jedes Jahr 2500 bis 3000 Todesfälle vermeidbar, unterstrich der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Köhler.

Auf den Röntgenbildern können Tumore in der Brust erkannt werden, bevor sie zu ertasten sind. Die Aufnahmen werden von mindestens zwei spezialisierten Ärzten begutachtet. Schmidt forderte die Frauen zur Teilnahme an dem Programm auf. „Man kann nur versuchen, in jedes Wohnzimmer zu kommen.“ Je früher Karzinome entdeckt werden, desto größer seien die Heilungschancen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte